Memmingen

TSV Ziemetshausen wählt Derby-Gegner statt TSV 1860 – Ein mutiger Schritt

Der TSV Ziemetshausen wählte beim bayerischen Verbandspokal statt dem traditionellen Wunschgegner TSV 1860 München, die FC Memmingen als Gegner aus, um in der Bezirksliga Schwaben Nord ein spannendes Derby mit seiner begrenzten Fangemeinde am 6. August 2023 auszutragen.

Die Entscheidungen kleiner Fußballvereine haben oft weitreichende Konsequenzen, besonders in einem Land, in dem der Fußball eine Passion ist. Der TSV Ziemetshausen hat kürzlich mit einer unerwarteten Wahl für Aufsehen gesorgt, die nicht nur die eigene Gemeinde betrifft, sondern auch größere Themen innerhalb des Amateurfußballs beleuchtet.

Ein plötzlicher Aufschrei der Überraschung

Georg Stötter, der Abteilungsleiter Fußball des TSV Ziemetshausen, sorgte während der Auslosung der ersten Runde des bayerischen Verbandspokals für Aufregung, indem er den TSV 1860 München, einen ehemaligen Bundesligisten, als Gegner ablehnte. Diese Entscheidung schockierte nicht nur die eigenen Vereinsmitglieder, sondern auch das breite Medienpublikum. Stötter wurde seitdem mit zahlreichen Anfragen überhäuft, die größtenteils für Unverständnis sorgten: „Die Leute konnten es nicht fassen und fragten mich, ob wir verrückt seien“, berichtet er über die Reaktionen aus der Umgebung.

Die Beweggründe hinter der Wahl

Die Entscheidung war jedoch strategisch und durchdacht. Stötter erklärte, dass das Stadion des TSV Ziemetshausen nicht für eine große Zuschauerzahl ausgelegt sei. „Wir können nicht mehr als 700 bis 800 Fans unterbringen“, betont er. Da ein Spiel gegen einen großen Gegner wie den TSV 1860 München möglicherweise in einem anderen Stadion hätte ausgetragen werden müssen, entschied sich der Verein für den FC Memmingen, einen regionalen Rivalen. „Unserer Mannschaft liegen Derbys“, fügte er hinzu und verwies auf die sportliche Luck und die bessere Zuschauerfahrung.

Der Einfluss auf die Gemeinde

Für die 3000-Seelen-Gemeinde Ziemetshausen hat dieses Spiel, das am 6. August stattfinden wird, das Potenzial, die Gemeinschaft zu stärken. Die Entscheidung, ein Derby gegen den FC Memmingen zu wählen, bedeutet nicht nur höhere Zuschauerzahlen, sondern auch eine Möglichkeit, lokale Rivalitäten auszuleben und die Kunst des Fußballereignisses in der Region zu fördern. Stötter betont, dass ein Event wie dieses für den Dorfverein von unschätzbarem Wert ist.

Investitionen und Schuldenfreiheit

Der TSV Ziemetshausen hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Investitionen in seine Infrastruktur getätigt, darunter der Bau eines neuen Sportheims und die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Stötter ist stolz darauf, dass der Verein schuldenfrei bleibt und weiter an der Verbesserung der Vereinsanlagen arbeitet, um optimale Bedingungen für die Spieler zu schaffen.

Die Reaktion anderer Vereine

Während Ziemetshausen für Aufregung sorgte, jubelte ein anderer Verein, der SSV Kasendorf, als sie für die nächste Runde den TSV 1860 München als Gegner erhielten. Kasendorf, das ebenfalls im Amateurfußball tätig ist, freut sich über die Möglichkeit, in einem größeren Rahmen zu spielen und eine stattliche Kulisse zu begrüßen. Bastian Hugel, Vorsitzender des SSV Kasendorf, bedankte sich bei Stötter für dessen Entscheidung, die für die eigene Mannschaft eine bedeutende Chance darstellt.

Die Entscheidung von Georg Stötter und dem TSV Ziemetshausen zeigt, wie tief verwurzelt Fußball in der bayerischen Kultur ist und wie wichtig es ist, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur für den Verein, sondern auch für die Gemeinde von Bedeutung sind.

NAG

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