In Otterfing, im Hofoldinger Forst, hat der Bau von drei Windkraftanlagen begonnen, wobei strenge Auflagen zum Schutz des Grundwassers eingehalten werden müssen. Diese Vorschriften sind besonders wichtig, obwohl die Baustellen nicht direkt in sensiblen Wasserschutzgebieten liegen. Das Unternehmen Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH stellt sicher, dass alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um eine mögliche Kontamination des Erdreichs zu verhindern.
Besonders auffällig ist die Regelung, dass Betonmischer, die Material für die Fundamente der Windkraftanlagen liefern, ausschließlich auf speziellen Schutzfolien stehen dürfen. Dies soll verhindern, dass Betriebsstoffe in den Boden gelangen, während die Fahrzeuge inaktiv sind. Laut Geschäftsführer Martin Sterflinger steht an jedem Bauplatz auch ein Bagger bereit, um im Falle eines Ernstfalls sofort verschmutztes Erdreich abtragen zu können.
Strenge Trinkwasserschutzauflagen auch für weniger sensible Standorte
Obwohl die Windkraftstandorte in Otterfing und Aying keine unmittelbare Nähe zu Trinkwasserschutzgebieten haben, hat die GmbH entschieden, die Auflagen für das Sauerlacher Windrad zu übernehmen, das sich in einer erweiterten Trinkwasserschutzzone befindet. Der verantwortungsvolle Umgang mit Maschinen ist dabei ein zentraler Aspekt; so dürfen diese nur mit speziellen und umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden, die nicht vor Ort gelagert werden. Sollte der Treibstoffverbrauch niedrig sein, kommt ein Tankfahrzeug, um Nachschub zu bringen.
Die Einhaltung dieser Vorschriften wird durch eine hydrologische Baubegleitung regelmäßig überprüft. Sterflinger betont jedoch, dass nicht nur die Wassersicherheit unter ständiger Beobachtung steht. Der Genehmigungsbescheid verlangt auch eine archäologische, bodenkundliche und umwelttechnische Begleitung der Bauarbeiten.
Ein unerwarteter Fund nahm die Archäologen jedoch zum Anlass, zu kommen: Bei Erdarbeiten stieß man auf einen kleinen Keller, der einst Betonteile enthielt. Glücklicherweise konnte nach der Untersuchung Entwarnung gegeben werden, da es sich um eine nicht schützenswerte Ablagerung aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg handelte. Dies zeigt, wie wichtig eine gründliche Untersuchung und der Respekt vor der Geschichte der Region sind.
Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer
Ab dem 2. September werden die Arbeiten am Otterfinger Bauplatz weiter voranschreiten, was leider auch bedeutet, dass der Markweg zwischen Hofolding und Otterfing mindestens einmal pro Woche gesperrt wird. Die Betonierung der über drei Meter hohen Fundament-Sockel wird voraussichtlich etwa drei Wochen in Anspruch nehmen. Bei dieser Menge von circa 800 Kubikmetern Beton pro Turm erweist sich diese Maßnahme als notwendig, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen.
Die strengen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Windkraftbau in Otterfing unterstreichen das zunehmende Bewusstsein und die Verantwortung in Bezug auf Umweltschutz und nachhaltige Energieerzeugung. Es bleibt abzuwarten, wie die Projekte voranschreiten und welche weiteren Überraschungen möglicherweise ans Licht kommen.