Die alarmierende Ausbreitung der Asiatischen Hornisse, auch bekannt als Vespa velutina nigrithorax, sorgt für erhebliche Besorgnis unter Imkern und der Bevölkerung in den Kreisen Miltenberg und Aschaffenburg. In den letzten Wochen wurden zahlreiche Nester entdeckt, und Experten wie Matthias Meidel befürchten eine „explosionsartige“ Vermehrung. Diese invasive Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, könnte nicht nur die lokale Bienenpopulation gefährden, sondern auch die Ernte von Obst und Weintrauben beeinträchtigen.
Ein besonders eindrückliches Beispiel ist der Campingplatz in Wörth, wo Dominik Ansorge von einem Nest unter einem Apfelbaum berichtete. Dank eines kürzlichen Fernsehberichts zu diesem Thema waren die Camper sensibilisiert und konnten so das Nest rechtzeitig melden, das inzwischen von professionellen Schädlingsbekämpfern entfernt wurde. Diese präventiven Maßnahmen sind dringend notwendig, da die Asiatische Hornisse als aggressiv gilt und auch Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, in Gefahr bringen kann.
Entwicklungen und Maßnahmen gegen die Asiatische Hornisse
Hobby-Imker Jens Hock aus Elsenfeld hat persönlich Erfahrungen mit der invasiven Art gemacht. Er entdeckte die Hornissen Mitte Juli in der Nähe seiner Bienenvölker und hat seither Maßnahmen ergriffen, um sie genauer zu beobachten. Mit sogenannten Locktöpfen, die mit einer Mischung aus Weißwein, Bier und süßen Flüssigkeiten gefüllt sind, versucht er, die Flugwege der Hornissen zu entschlüsseln und das Nest zu lokalisieren. Diese Taktik hat sich als nützlich erwiesen, da die Insekten nicht in den Lockstoffen ertrinken und das Fangen von Bienen dennoch ein ernstes Problem bleibt.
Das Verhalten der Asiatischen Hornisse ist für Hobby-Imker wie Hock besonders beunruhigend. Er beschreibt, wie die Hornissen im Flug Bienen fangen und diese dann an ihre Brut verfüttern. Auch wenn Hock aktuell keine unmittelbare Gefährdung für seine Völker sieht, bleibt die Sorge bestehen. Diese Art könnte sich in rasantem Tempo vermehren, sodass man bald in ernsthaften Schwierigkeiten stecken könnte.
Einer der ersten Entdecker eines Hornissennestes in Dörrmorsbach war Eva Giegerich, die sich mit anderen Imkern auf die Suche nach dem Nest machte. Durch sorgfältige Beobachtungen und den Einsatz eines Kompasses sowie einer Stoppuhr konnte sie das Nest in einem alten Heuschober aufspüren. Eine Gefahr ging von diesem Nest aus, was dazu führte, dass die Imker die Untere Naturschutzbehörde informierten. Professionelle Schädlingsbekämpfer wurden hinzugezogen, da die Hornissen als hochaggressiv klassifiziert werden.
Die Wichtigkeit dieser Maßnahmen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da ein einzelnes Hornissennest bis zu 500 Königinnen hervorbringen kann. Diese Königinnen könnten sich im kommenden Jahr niederlassen und neue Nester gründen, was die Ausbreitung dieser Art weiter beschleunigen würde. Imkern wie Giegerich machen sich daher ernsthaft sorgen und fordern eine Reaktion der Politik. Sie befürchten, dass innerhalb von fünf Jahren die Bestäubung von Blüten- und Nutzpflanzen gefährdet sein könnte.
Die Informationen über die Asiatische Hornisse sind nicht nur für Imker wichtig, sondern sollten auch den allgemeinen Bürger interessieren. Die Hornisse ist zwischen 2,5 und 3 Zentimetern groß und verfügt über eine markante Färbung mit gelben Streifen und Bein-Enden. Auch sollten die Leute sensibilisiert werden, dass diese Hornisse nicht nachtaktiv ist, was bedeutet, dass sie tagsüber eine größere Gefahr darstellen kann.
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau hat präventive Maßnahmen empfohlen. Laut einem Informationsflyer sollten Meldungen über Sichtungen mit Bildern auf der Webseite www.beewarned.de eingereicht werden, um die Ausbreitung dieser Art zu dokumentieren und möglichst schnell zu handeln.