Miltenberg

Gemeinsam gegen die Schwarzwildgefahr: Hegeschau im Südlandkreis Miltenberg

Bei der Hegeschau am 19. Juli im Gasthaus „Zum Hirschen“ in Riedern diskutierten das Landratsamt und der Bayerische Jagdschutzverein über die Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest und informierten über aktuelle Entwicklungen, während der Landkreis Miltenberg weiterhin als Präventivgebiet gilt.

Die jüngste Hegeschau, die im Gasthaus „Zum Hirschen“ in Riedern stattfand, beleuchtet nicht nur die aktuellen Herausforderungen in der Jagd, sondern auch die bedeutende Rolle, die die Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt und dem Bayerischen Jagdschutzverein (BJV) spielt. Diese Veranstaltung am Freitag, 19. Juli, stellte eine wichtige Plattform dar, um über die Entwicklung der Jagdsituation im Südlandkreis Miltenberg zu diskutieren.

Kritische Lage durch Afrikanische Schweinepest

Ein zentraler Punkt der Hegeschau war die zunehmende Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP). Dr. Vanessa Schönenbrücher, die Leiterin des Miltenberger Veterinäramts, warnte vor einer „kritischen Lage“, da in unmittelbarer Nähe des Landkreises verendete Wildschweine getestet wurden, die positiv auf die ASP waren. Die Anspannung erhöht sich, denn die Krankheit könnte leicht in den Landkreis gelangen. Vorbeugende Maßnahmen wie die Einrichtung von Wildkonfiskat-Sammelstellen und die Gründung eines Bergeteams wurden bereits implementiert, um mögliche Ausbreitungen zu verhindern.

Die Rolle der Jägerschaft im Klimawandel

Gerald Rosel, der Stellvertreter des Landrats, betonte die Verantwortung der Jägerschaft in Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels. Ein gesunder und widerstandsfähiger Wald ist entscheidend für die Kreisentwicklung, insbesondere in einem der waldreichsten Landkreise Bayerns, der über 58 Prozent Waldfläche verfügt. Die Jägerschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Abschusspläne, um ein Gleichgewicht in der Wildtierpopulation zu schaffen.

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Die Veranstaltung zeigte auch die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren. Ralph Keller, der BJV-Kreisvorsitzende, hebt hervor, dass das Vertrauen zwischen den Behörden und der Jägerschaft stetig gewachsen ist. Paul Bauer, abteilungsleiter Forsten, betonte die Notwendigkeit eines Mischwaldes und die Schaffung von Feuchtbiotopen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Abschusszahlen als Indikator für die Wildbestände

Die gesammelten Daten zu den Abschusszahlen geben Aufschluss über die Wildbestände im Gebiet. Horst Feyrer präsentierte die Zahlen für das vergangene Jagdjahr. Über 2.300 Rehwild wurden erlegt, während die Schwarzwildstrecke auf 2.574 Stück fiel. Interessanterweise sind auch die Abschusszahlen bei den Füchsen und Waschbären zurückgegangen, was Fragen zu den gewohnten Populationen aufwirft.

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen

Der Abschluss der Hegeschau blieb mit musikalischer Begleitung der Aschaffenburger Jagdhornbläser im Gedächtnis. Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, Jägerschaft und Landwirten wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, um die Herausforderungen der Jagd und den Klimawandel zu bewältigen. Besonders die aktiven Schritte zur Bekämpfung der ASP könnten in den nächsten Monaten und Jahren von grundlegender Bedeutung für die Tierhaltung und den Waldschutz im Landkreis Miltenberg sein.

NAG

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