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Bronze für Nelvie Tiafack: Ein Schritt in die Profi-Welt des Boxens

Boxer Nelvie Tiafack aus Köln verpasst im Halbfinale der Olympischen Spiele in Paris den Einzug ins Finale und sichert sich trotz einer Punktniederlage gegen den usbekischen Titelverteidiger Bakhodir Jalolov die Bronzemedaille, was für den Deutschen Boxsport-Verband einen historischen Erfolg im Superschwergewicht bedeutet.

Der Wettkampf im Superschwergewicht hat für Nelvie Tiafack nicht die erhoffte Krönung gebracht. Dennoch hat der deutsche Boxer mit der Bronzemedaille einen bedeutenden Schritt gemacht, der sowohl persönlichen als auch sportlichen Einfluss auf seine Karriere haben könnte.

Paris.

Ein entscheidendes Halbfinale

Im Halbfinale der Olympischen Spiele musste sich der 25-jährige Kölner Boxer gegen den usbekischen Olympiasieger Bakhodir Jalolov geschlagen geben. Die einstimmige Punktniederlage führte dazu, dass Tiafack den Einzug ins Finale verpasste. Vor einem Publikum von rund 14.000 Zuschauern im Court Philippe-Chatrier des Stade Roland Garros war er zwar bereits als Halbfinal-Verlierer sicher, dass ihm die Bronzemedaille zusteht, aber die Enttäuschung über den verpassten Finaleinzug war spürbar.

Ein Blick auf Tiafacks Karriere

Obwohl die Bronzemedaille einen tollen Erfolg darstellt – es ist die erste Olympia-Medaille für den Deutschen Boxsport-Verband im Superschwergewicht – bleibt der große Traum eines Olympiasiegs unerfüllt. Tiafack, der seit seinem 15. Lebensjahr im Boxsport aktiv ist, hat bereits einige Höhen und Tiefen in seiner Karriere erlebt. Nach seinem Viertelfinalsieg hatte er optimistisch erklärt, dass er hohe Ziele anstrebe. Diese hohen Erwartungen, die er in sich selbst setzte, sind nun vorerst nicht erfüllt worden.

Der Weg in die Zukunft

Für Tiafack könnte dieser Wettkampf der letzte in seiner Amateurkarriere gewesen sein, da er plant, ins Profilager zu wechseln. Ein Olympiasieg hätte die Vermarktungsmöglichkeiten für den talentierten Athleten erheblich gesteigert, doch nun liegt die Zukunft ungewisser vor ihm.

Ein Leben voller Herausforderungen

Sein Weg in den Sport war nicht einfach. Tiafack kam mit seiner Mutter Josephine im Alter von acht Jahren nach Deutschland, wo sie sich ein neues Leben aufbauten. Er musste früh lernen, stark zu sein und seine Emotionen zu kontrollieren. Am Boxsport faszinierte ihn vor allem die Möglichkeit, seinen Kampfgeist effektiv einzusetzen. Seine Vorliebe für Süßigkeiten, die ihn teilweise zu Gewichtsproblemen führte, hat er inzwischen mit einer gesunden Ernährung in den Griff bekommen.

Ein zweites Standbein und persönliche Werte

Um für die Zukunft gewappnet zu sein, hat Tiafack bereits eine Autovermietung mit einem Freund gegründet. „Ich wollte nie vom Sport abhängig sein“, erklärt er, um den Druck zu minimieren, der mit einer sportlichen Laufbahn einhergeht. Diese Weitsicht könnte ihm in der Zukunft zugutekommen, wenn seine Profikarriere nicht wie gewünscht verläuft.

Obwohl die Olympia-Erfahrung für Tiafack nicht den erhofften Abschluss gerecht wurde, stellt sie einen wertvollen Meilenstein in seiner sportlichen Entwicklung dar. Er hat gezeigt, dass er bereit ist, in verschiedenen Bereichen seines Lebens zu kämpfen und sich auf das Wesentliche zu fokussieren – sowohl im Ring als auch außerhalb davon.

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