Mönchengladbach

Gemeinschaft in Trauer: Gedenkfeier für Unbedachte auf dem Rheydter Friedhof

Am Rheydter Friedhof fand am vergangenen Mittag eine berührende Gedenkfeier für 36 verstorbene Unbedachte statt, bei der viele Besucher in der Trauerhalle zusammenkamen, um den Verstorbenen, die ohne Angehörige beigesetzt wurden, die letzte Ehre zu erweisen und deren Lebensgeschichten durch das Vorlesen ihrer Namen und das Entzünden von Kerzen zu würdigen.

Eine besondere Gedenkfeier fand am Rheydter Friedhof statt, die einen eindrucksvollen Lichtblick in der Trauerarbeit repräsentiert. In einer gut besuchten Totenhalle versammelten sich zahlreiche Bürger, um Verstorbenen ihre letzte Ehre zu erweisen, die oft in Vergessenheit geraten sind. Diese so genannte Feier für „Unbedachte“ zieht nicht nur Trauernde an, sondern auch Menschen, die eine Botschaft der Gemeinschaft und Solidarität zeigen möchten.

Die Bedeutung der Gedenkfeier

Der pensionierte Pfarrer Olaf Nöller und Teamleiterin Bärbel Mülstegen führten durch die Veranstaltung, die durch musikalische Beiträge und bewegende Worte bereichert wurde. Besonders Nöller wandte sich an die Gemeinde und erklärte, warum es wichtig ist, an alle Menschen zu denken, die ohne Angehörige zu Grabe getragen wurden. „Es ist eine Frage des Selbstverständnisses der Kirche“, betonte er und fügte hinzu, dass jeder Name und jede Geschichte eine tiefgründige Bedeutung hat.

Gemeinschaft und Anteilnahme

Die Gedenkfeier zieht Menschen aus allen Altersgruppen an. Viele Teilnehmer, die keinen persönlichen Bezug zu den verstorbenen Personen hatten, äußerten, dass diese Zeremonie wichtig für die Gemeinschaft sei. Eine Besucherin bemerkte, dass sie von der Veranstaltung berührt war, und verwies auf den Wert, den jeder Mensch hat, unabhängig von den Verhältnissen, in denen sie lebten. Die sechsunddreißig Namen, die verlesen wurden, erhielten durch die Grabeskerzen am Altar ein Gesicht und wurden von „Unbedachten“ zu „Menschen mit Geschichten“.

Schmerz und Respekt für die Verstorbenen

Im Verlauf der Gedenkfeier wurde eine besondere Kerze für einen unbekannten Mann angezündet, der trotz Ermittlungen nicht identifiziert werden konnte. Es wurde betont, dass jeder Mensch, egal ob bekannt oder unbekannt, einen Platz in der Gemeinschaft hat, und der Respekt vor dem Leben auch denjenigen gewährt werden sollte, die in Stille verstarben. Diese Ansprache hat die Teilnehmer tief bewegt und zur Reflexion über das eigene Leben angeregt.

Ein bewegendes Gleichnis

Nöller nutzte ein Gleichnis von einem Zug, um die Vergänglichkeit und den gemeinsamen Reiseweg des Lebens zu verdeutlichen. Während Menschen in verschiedenen Lebensphasen ein- und aussteigen, sei jeder von ihnen Teil dieser großen Menschheitsreise. Diese Metapher regte die Anwesenden zum Nachdenken an und stärkte das Bewusstsein für die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenhalt in Zeiten des Verlusts.

Die Gedenkfeier auf dem Rheydter Friedhof zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, gemeinsam innezuhalten und an diejenigen zu erinnern, die in der Gesellschaft oft übersehen werden. Diese Veranstaltung stärkt nicht nur die Gemeinschaft, sondern fördert auch das Bewusstsein für die individuellen Lebensgeschichten, die hinter jedem Namen stehen. Es ist eine Aufforderung an alle, dass jeder Mensch wertvoll ist – und das über den Tod hinaus.

NAG

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