Steigende Zuzahlungen für Pflege im Heim belasten Betroffene weiter
Die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige in Pflegeheimen nimmt weiter zu. Laut einer aktuellen Auswertung des Verbands der Ersatzkassen müssen Betroffene im Durchschnitt im ersten Jahr im Heim 2.871 Euro pro Monat aus eigener Tasche zahlen – ein Anstieg um 211 Euro seit Mitte 2023. Dieser zunehmende Eigenanteil stellt eine erhebliche finanzielle Herausforderung für viele Menschen dar.
Ausblick auf weitere Kostensteigerungen
Insbesondere die steigenden Personalkosten für Pflegekräfte beeinflussen die Höhe der Zuzahlungen. Obwohl Entlastungszuschläge seit 2022 eingeführt wurden, konnten sie den Anstieg der Kosten nicht vollständig ausgleichen. Im ersten Jahr im Heim betrugen die monatlichen Kosten für reine Pflege im Durchschnitt 1.426 Euro, verglichen mit 1.295 Euro im Vorjahr.
Die Betreuung in Pflegeheimen stellt nicht nur eine Herausforderung für die Betroffenen selbst dar. Auch die Länder müssen ihrer Verantwortung nachkommen und die Investitionskosten tragen, um die finanzielle Belastung der Heimbewohner zu verringern. Die geplante Pflegereform, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorstellen möchte, muss diese drängenden Fragen adressieren.
Regionale Unterschiede in den Zuzahlungen
Es gibt weiterhin erhebliche Unterschiede in den Zuzahlungen für Pflegeheime je nach Bundesland. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg liegen mit den höchsten monatlichen Kosten von 3.200 Euro bzw. 3.180 Euro an der Spitze. Im Gegensatz dazu sind die Eigenanteile in Sachsen-Anhalt mit 2.373 Euro am niedrigsten.
Die Bundesregierung muss dringend handeln, um die steigenden Kosten für Pflegeheime in den Griff zu bekommen und sicherzustellen, dass Pflegebedürftige die notwendige Unterstützung erhalten, ohne finanziell überfordert zu werden.
– NAG