Mülheim an der Ruhr

Krankenhäuser in finanzieller Not: Liquidität gefährdet – droht Insolvenzwelle?

Finanzielle Probleme in deutschen Krankenhäusern verschärfen sich

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter 650 Klinik-Führungskräften zeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten die finanzielle Situation ihrer Krankenhäuser als „gefährdet“ oder sogar als „stark gefährdet“ einschätzen. Besonders besorgniserregend ist, dass 28 Prozent der Kliniken möglicherweise bis zum Jahresende von Insolvenz bedroht sind.

Überraschende Ergebnisse und große Herausforderungen

Nicht nur kleinere Krankenhäuser auf dem Land sind von finanziellen Schwierigkeiten betroffen, sondern auch große Maximalversorger und Universitätskliniken. In städtischen Gebieten ist die Situation sogar noch drastischer, da sich dort oft größere Auslastungsprobleme ergeben.

Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist der Mangel an qualifiziertem Personal in den Krankenhäusern aufgrund unzureichender Bezahlung. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter, insbesondere in städtischen Gebieten, wo die Lebenshaltungskosten nicht mit den Gehältern mithalten können.

Aussicht auf weitere Schließungen

Laut Expertenmeinungen könnten in naher Zukunft weitere Krankenhäuser schließen, wenn sich die wirtschaftliche Situation nicht verbessert. Bereits im vergangenen Jahr schrieben 70 Prozent der Kliniken Verluste, und die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnte vor einem möglichen Pleiterekord in diesem Jahr.

Unsichere Zukunft und mögliche Rettung durch Fusionen

Die Bundesregierung plant eine umfassende Reform der Krankenhausfinanzierung ab 2025. Allerdings herrscht unter den Klinikbetreibern derzeit große Unsicherheit, da sie noch nicht abschätzen können, wie sich die Reform auf ihre Einrichtungen auswirken wird.

Eine mögliche Lösung für viele Krankenhäuser besteht darin, sich zu größeren Verbünden oder Krankenhausverbünden zusammenschließen. Die Experten betonen, dass zukünftig viele Kliniken nur im Verbund überleben können und dass bereits 50 Prozent der Geschäftsführer über Fusionen nachdenken.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"