Die Paralympischen Spiele in Paris haben für den Sprinter Leon Schäfer einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Mit seinen beiden vierten Plätzen über 100 Meter bleibt er ohne Medaille, und diese Leistung sieht er selbst als «leistungstechnisch nahezu katastrophal» an. Schäfer, der nach einer bedeutenden medizinischen Herausforderung – der Amputation seines rechten Unterschenkels wegen Knochenkrebs – an den Start ging, schien mental auf dem richtigen Weg zu sein. Er spürte sogar die Nervosität seiner Mitbewerber im sogenannten Callroom, wo Athleten auf ihren Wettkampf warten. Dennoch verfehlte er das persönliche Ziel, das Podium zu erreichen, und fragte sich: «Keine Ahnung, woran es gefehlt hat.»
Der Druck auf Athleten bei den Paralympischen Spielen ist enorm, und Schäfer machte keinen Hehl aus seinen Erwartungen. Er hatte davon geträumt, die goldene Medaille im Weitsprung zu gewinnen. «Den Weitsprung hätte ich noch besser schlucken können, wenn ich das Ding heute gewonnen hätte», gestand er, was den emotionalen Tribut der Wettkämpfe unterstreicht. Trotz der Enttäuschung ist es bemerkenswert, dass er den Mut aufbringt, weiterzukämpfen und sich seinen Herausforderungen zu stellen.
Erfolge und Herausforderungen für andere Athleten
Johannes Floors, der direkt hinter Streng ins Ziel kam, beobachtet seine Konkurrenz mit einem optimistischen Blick. Er hat sich höhere Ziele gesetzt und möchte bei den 400 Metern glänzen. «Ich weiß jetzt, die Stimmung aufzusaugen, ich weiß, wie die Bahn ist», erklärte er mit Zuversicht und schloss mit einer vielversprechenden Ankündigung: «Am Freitag werden die Karten neu gemischt und da bringe ich das Ding nach Hause.» Er stellte sich als der beste doppelt Amputierte im Rennen heraus und zeigt, dass der Geist der Paralympischen Spiele auch trotz Niederlagen stark bleibt.