In Washington, D.C., brodelt die Vorfreude auf das erste große Fernsehduell zwischen dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und der demokratischen Herausforderin Kamala Harris. Der US-Sender ABC hat nun die Regeln für diese mit Spannung erwartete Debatte am 10. September (Ortszeit/11. September MESZ) bekannt gegeben. Ein zentrales Thema der Auseinandersetzung waren die Mikrofone der beiden Kandidaten, bei denen es zunächst zu Streitigkeiten kam.
Berichten zufolge gab es unter den Teams der beiden Kandidaten Differenzen über das Mikrofon-Setup. Während Harris’ Team darauf bestand, dass die Mikrofone während des gesamten Duells immer eingeschaltet bleiben, schien Trump auf einem stummgeschalteten Mikrofon für denjenigen zu bestehen, der nicht spricht. Um eine Einigung zu erzielen, haben sich nun beide Seiten offenbar darauf verständigt, dass die Mikrofone des nicht sprechenden Kandidaten während der Diskussion deaktiviert werden.
Regeln für die Debatte
Die Verhandlungen über die Mikrofonregelung sind nicht nur eine technische Anpassung, sondern sie reflektieren auch die Ansichten der beiden Kandidaten über den Debattenstil. Ein Sprecher des Harris-Teams äußerte Bedenken und erklärte, man glaube nicht, dass Trump in der Lage sei, sich über eine so lange Zeit hinweg zurückzuhalten und „präsidial“ zu verhalten. Diese Aussage zeigt die besorgte Einschätzung über Trumps Umgang mit der Debattenumgebung.
Im Vergleich dazu sollen Erinnerungen an die vorherige Debatte zwischen Trump und dem amtierenden Präsidenten Joe Biden wachgerufen werden. Bei dieser Veranstaltung, die von CNN übertragen wurde, war es Bidens Team, das auf die Stummschaltung setzte, um Unterbrechungen durch Trump zu verhindern. Nach dieser Debatte kamen Analysten zu dem Schluss, dass die Stummgeschaltung Trump vielleicht eher zugutekam, da Biden so ruhiger und kontrollierter wirkte.
Die Regeln des bevorstehenden Duells von ABC beinhalten, dass es keine Eröffnungsstatements geben wird. Stattdessen sind zwei Werbepausen während der 90-minütigen Debatte eingeplant, die von den Journalisten David Muir und Linsey Davis moderiert wird. Auf der Bühne sind keine vorformulierten Notizen oder Requisiten gestattet, jedoch dürfen die Kandidaten einen Stift, Papier und eine Flasche Wasser verwenden, um sich Notizen zu machen und Antworten zu formulieren.
Für die Beantwortung der Fragen sind jeweils zwei Minuten vorgesehen, gefolgt von zwei Minuten für Widerlegungen des Gegners – eine Struktur, die zu einem spannenden und fairen Duell beitragen soll. Außerdem wurde festgelegt, dass bei der Debatte keine Einführungsstatements gegeben werden, während dieSchlussanhörungen der Kandidaten auf jeweils zwei Minuten begrenzt sind. Ein interessanter Aspekt ist, dass sie im Verlauf des Duells auch die Möglichkeit haben, eine weitere Minute für Nachfragen oder Klarstellungen zu nutzen.
Die Einigung über die Regeln zeigt, wie wichtig die Steuerung des Debattenformats für die politische Kommunikation der Kandidaten ist. Es wird erwartet, dass dieses Duell nicht nur die Meinungen der Wähler beeinflusst, sondern auch die Art der politischen Auseinandersetzung in den kommenden Monaten prägen wird. Die Einhaltung dieser Regeln könnte den Entscheidungsprozess der Wähler nachhaltig beeinflussen und damit die Präsidentschaftswahl 2024 in eine neue Phase führen.