Die weltweite Gesundheitsgemeinschaft steht erneut vor einer Herausforderung, die tiefgreifende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben könnte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts einer neuen Variante der Mpox-Viren höchste Alarmbereitschaft ausgelöst und eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ (PHEIC) für die globalen Gesundheitsbehörden ausgerufen. Diese dringliche Mitteilung zielt darauf ab, Länder weltweit zu einem proaktiven Handeln aufzufordern, um mögliche Krankheitsausbrüche zu verhindern.
Der Kontext: Eine besorgniserregende neue Virus-Variante
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurde Ende 2023 eine neue Sublinie der Mpox-Viren, bezeichnet als Klade I Ib, entdeckt. Diese Variante könnte potenziell ansteckender sein und schwerere Krankheitsverläufe verursachen als ihre Vorgänger. Der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus informierte die Öffentlichkeit über die Empfehlungen unabhängiger Experten, die zur Aktivierung dieser Notlage geführt haben. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die neuen Fälle auch in Uganda, Ruanda, Burundi und Kenia nachgewiesen wurden.
Historische Rückblicke und Ausblick auf die Impfstofflage
Der Begriff Mpox, der früher die Affenpocken bezeichnete, wird von der WHO verwendet, um Stigmatisierung zu vermeiden. Obwohl der Impfstoff gegen das Pockenvirus, das in enger Verwandtschaft zum Mpox-Virus steht, einen gewissen Schutz bietet, bleibt die Verfügbarkeit von Impfstoffen, insbesondere in Ländern des globalen Südens, eine große Herausforderung. In diesem Jahr meldete die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC über 14.000 Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle in der Region, was das ernste Ausmaß der Gesundheitskrise verdeutlicht.
Globale Gesundheitsvorsorge als Priorität
Ein weiterer Grund zur Besorgnis ist, dass die WHO nach dem Ausbruch von Mpox im Jahr 2022, der inzwischen als Kontrolle betrachtet wird, befürchtet, dass sich die Situation erneut verschärfen könnte. Die vorherige Notlage wurde im Mai 2023 für beendet erklärt, was der breiten Nutzung von Impfstoffen in vielen Ländern zu verdanken war. Allerdings bleibt die Impfstoffversorgung in Afrika und anderen betroffenen Regionen unzureichend.
Fazit: Dringender Handlungsbedarf für globale Gesundheitsbehörden
Die Ausrufung der Gesundheitsnotlage durch die WHO verdeutlicht das bestehende Risiko, das sowohl für die afrikanischen Länder als auch für die Weltgemeinschaft generell besteht. Auch wenn das Risiko einer Ausbreitung in Europa als „sehr gering“ betrachtet wird, zeigt diese Situation deutlich, welche Bedeutung eine umfassende weltweite Impfstrategie hat. Vorbereitungen und Maßnahmen auf internationaler Ebene sind entscheidend, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren und um sicherzustellen, dass alle Regionen rechtzeitig mit den notwendigen Mitteln ausgestattet werden.