DachauMünchen

„90 Jahre nach dem geheimen Requiem: Ehrung für Fritz Gerlich in St. Bonifaz“

Im Münchner Kloster St. Bonifaz wurde am Sonntagabend in einem von Abt Johannes Eckert zelebrierten Gottesdienst des 90. Jahrestages des geheimen Requiems für den christlichen Hitler-Gegner und Journalisten Fritz Gerlich gedacht, der 1934 im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde, um an seinen Mut im Widerstand gegen totalitäre Ideologien zu erinnern und zur Zivilcourage aufzurufen.

Erinnerung an eine mutige Stimme gegen den Faschismus

Der Gedenkgottesdienst am 90. Jahrestag des geheimen Requiems für Fritz Gerlich in der Abtei St. Bonifaz in München stand im Zeichen des christlichen Widerstands gegen totalitäre Regime. Initiator war die Paneuropa-Union, die an das Vermächtnis des bayerischen Journalisten erinnerte, der sowohl den Nationalsozialismus als auch den Kommunismus vehement ablehnte.

Ein Leben im Widerstand

Fritz Gerlich war als Chefredakteur der Zeitschrift „Der Gerade Weg“ aktiv und setzte sich seit 1930 mit bemerkenswertem Mut gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten ein. Seine journalistische Arbeit stellte eine der ersten und lautesten Stimmen im Widerstand dar. Tragischerweise wurde Gerlich 1934 im Konzentrationslager Dachau ermordet, was ihn zu einem der frühesten Opfer des Dritten Reiches machte. Die Bedeutung seines Schaffens ist bis heute spürbar, da es nicht nur den Widerstand in Deutschland symbolisierte, sondern auch als Mahnung dient, die Freiheit ständig zu verteidigen.

Die Trauergemeinde und ihre Botschaft

Abt Johannes Eckert, der den Gottesdienst leitete, erklärte, dass in den Archiven des Klosters keine Aufzeichnungen über die ursprüngliche Messe zu finden sind. Das fehlende Protokoll spiegelt die damalige Gefahr wider, da jede Nennung von Namen das NS-Regime auf den Konnersreuther Kreis als Zentrum des christlichen Widerstands hätte aufmerksam machen können. In seiner Ansprache forderte der Abt die Anwesenden auf, Zivilcourage zu zeigen: „Wer etwas wirklich will, sucht Wege“, stellte er klar und rief dazu auf, notwendige Veränderungen zu wagen.

Ein Kongress des Gedenkens

Unter den Gästen befanden sich prominente Mitglieder der Paneuropa-Union, wie deren Präsident Bernd Posselt, der die Relevanz von Gerlichs Kritik an den totalitären Ideologien hervorhob. „Seine Schriften brandmarkten diese Ideologien als Pseudo-Religionen“, erläuterte er. Die Anwesenheit von Stephanie Waldburg-Zeil, der Enkelin von Gerlichs Mitstreiter, zog zusätzliches Interesse auf sich und betonte die familiäre Verbindung zum historischen Widerstand.

Ein Aufruf zur Verantwortungsübernahme

In einer Zeit, in der es wichtig ist, sich für demokratische Werte einzusetzen, machen solche Gedenkveranstaltungen deutlich, dass jeder Einzelne gefordert ist, aktiv gegen Ungerechtigkeiten einzutreten. Abt Eckert schloss die Zeremonie mit dem Appell, im Glauben und Vertrauen, dass die uns anvertrauten Gaben nicht nur genügen, sondern sogar Überfluss hervorbringen können, nach vorn zu blicken. Die Botschaft, dass Veränderung möglich ist, bleibt ein zentraler Aspekt des Glaubens undorsem Gedenkens.

Fritz Gerlichs Erbe und das Gedenken an seinen Mut bleiben als Mahnung und Inspiration für künftige Generationen bestehen. Es zeigt, dass der Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit auch heute noch von entscheidender Bedeutung ist.

NAG

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