München

Adidas und Bella Hadid: Kontroversen um Retro-Sneaker und Antisemitismus

Adidas sieht sich scharfer Kritik gegenüber, nachdem das Model Bella Hadid als Gesicht für die Kampagne des Retro-Sneakers "SL 72 OG" ausgewählt wurde, da ihr vorgeworfen wird, antisemitische Inhalte zu teilen und Verbindungen zu Hamas-Propaganda zu haben, was historische Wunden aus den Olympischen Spielen 1972 in München neu aufreißt.

Die jüngste Kooperation zwischen Adidas und dem Model Bella Hadid hat für erhebliche öffentliche Diskussionen gesorgt. Auslöser ist ihre Rolle in der Kampagne für den Retro-Sneaker »SL 72 OG«, der ursprünglich für die Olympischen Spiele 1972 in München entworfen wurde. Dieses sportliche Erbe steht im Schatten tragischer Ereignisse, als während der Spiele elf israelische Athleten von palästinensischen Terroristen ermordet wurden.

Kritik an der Markenidentität

Die Auswahl Hadids als Gesicht für die Kampagne trifft auf scharfe Kritik, insbesondere aufgrund vergangener Vorwürfe, sie habe antisemitische Inhalte in ihren sozialen Medien geteilt. Aktivisten der NGO „StopAntisemitism“ äußerten sich klar: „Die Antisemitin Bella Hadid wurde von Adidas ausgewählt“, was die tiefen Gräben im Umgang mit Antisemitismus in der Gesellschaft widerspiegelt.

Adidas unter Beobachtung

Adidas sieht sich einmal mehr mit der Bürde konfrontiert, nicht nur Produkte, sondern auch die politischen Implikationen ihrer Kampagnen in Betracht ziehen zu müssen. Bereits zuvor hat die Marke negative Aufmerksamkeit aufgrund der Kontroversen um Kanye West erfahren, der antisemitische Äußerungen tätigte, was schließlich zum Ende der „Yeezy“-Linie führte.

Einblick in die Gründe für die Aufregung

Der Widerstand gegen Hadid speist sich auch aus ihrem öffentlichen Auftreten und ihrer politischen Rhetorik. Sie ist mehrfach mit der Aussage in Verbindung gebracht worden, Israel solle ausgelöscht werden, was viele als direkte Unterstützung für die Hamas werten. Diese Art der politischen Mobilisierung ist nicht nur ein Aufruf zur Diskussion über Mode und Marken, sondern verdeutlicht auch tiefere Konflikte innerhalb der Gesellschaft.

Adidas‘ Antwort auf die Kontroversen

Auf die kritischen Stimmen reagierte Adidas mit einer Stellungnahme, die die unbeabsichtigte Verbindung zu den historischen Ereignissen bedauert. Das Unternehmen erklärte, dass die Kampagne überarbeitet werden müsse, um den entstandenen Schmerz und die Verärgerung zu adressieren: „Wir glauben an den Sport als verbindende Kraft auf der ganzen Welt.“ Diese Aussage könnte als Versuch gewertet werden, den Fokus von individuellen politischen Standpunkten auf die universellen Werte von Sport und Einheit zu lenken.

Gesellschaftliche Implikationen der Marketingstrategien

Diese Situation bietet eine Gelegenheit, das Spannungsfeld zwischen Mode, Identität und Politik zu diskutieren. Die Wahl von Werbepartnern wie Hadid zeigt, wie stark Marken in den Diskurs über soziale Gerechtigkeit und Identität eingebunden sind. Die Reaktionen der Öffentlichkeit verdeutlichen, dass Konsumenten zunehmend auf die ethischen Implikationen von Werbung achten, was für Unternehmen neue Herausforderungen mit sich bringt.

Schließlich bleibt abzuwarten, wie Adidas auf die aktuellen Herausforderungen reagieren wird und welche Schritte unternommen werden, um das Vertrauen von Verbrauchern zurückzugewinnen, die sich durch die Kooperation mit Bella Hadid und die damit verbundenen Kontroversen verunsichert fühlen.

NAG

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