Die geplanten Veränderungen im Bahnverkehr zwischen Wörth und Walpertskirchen werfen ernsthafte Bedenken bei den betroffenen Gemeinden und Bürgern auf. Die Durchführung des zweigleisigen Ausbaus der Strecke München-Mühldorf-Freilassing hat viele Anwohner in Alarmbereitschaft versetzt, und die Einwendungszeit für das Planfeststellungsverfahren neigt sich dem Ende zu.
Herausforderung für die Gemeinden
Wörth und Walpertskirchen sehen sich enormen Herausforderungen gegenüber, da die Frist für schriftliche Einwendungen am 9. August endet. Die umfangreichen Dokumente, die es während der vierwöchigen öffentlichen Auslegung zu sichten galt, haben bei den Verantwortlichen zu viel Stress geführt. Wörths Bürgermeister Thomas Gneißl beschreibt die Situation als überwältigend. Ohne zahlreiche Überstunden und die Auseinandersetzung mit komplexen Materialien wäre es kaum möglich gewesen, alle erforderlichen Informationen zu bewältigen.
Mangel an Transparenz
Die Anwohner und die Kommunen beschweren sich über das fehlende transparente Verfahren, das ihnen ursprünglich von der Bahn versprochen wurde. Franz Hörmann, der Bürgermeister von Walpertskirchen, hebt hervor, dass es eine erschreckende Herausforderung darstellt, innerhalb kurzer Zeit umfassende Einwände zu formulieren. Dies ist besonders wichtig, da das Versäumnis, fristgerecht auszuspeichern, künftige Einspruchsmöglichkeiten beeinträchtigen könnte.
Negative Auswirkungen auf die Anwohner
Die ersten Rückmeldungen von den Gemeinden zeigen, dass sie die Nachteile des Projektes klar erkennen. Während der Ausbau möglicherweise für die Region Ostbayern von Vorteil sein könnte, befürchten die Anwohner in Wörth und Walpertskirchen eine massive Belastung und eine Verschlechterung der Lebensqualität. Mit einer potenziellen Erhöhung der Zugbewegungen von derzeit 70 auf bis zu 300 pro Tag müssen sich die Bürger auf eine drastische Zunahme des Lärms und eine mögliche Zerschneidung ihrer Gemeinden durch Lärmschutzwände einstellen.
Befürchtungen bezüglich Infrastruktur und Gesundheit
Die geplanten Änderungen bringen nicht nur Sorgen um mehr Lärm mit sich. Die Gemeinden sehen ein „erhebliches Gefährdungspotential“ für den Trinkwasserschutz und die Oberflächenentwässerung. In ihre Stellungnahmen fließt die Angst um zukünftige Bauwerksunterhaltslasten ein, die ihnen durch die Bundesregierung auferlegt werden könnten. Es wird befürchtet, dass diese Lasten die zukünftige Entwicklung der Städte erheblich behindern.
Ein weiterer Unruheherd: Der geplante Bahnhof
Ein zusätzlicher Punkt der Besorgnis ist der neue betriebliche Bahnhof zwischen Walpertskirchen und Hörlkofen. Die Gemeinden glauben, dass diese Entwicklung die ohnehin angespannte Verkehrslage verschlechtern wird und die Reisezeiten sich verlängern könnten. Vor allem die Einschränkungen bei der baulichen Flächenausweisung sorgen für zusätzlichen Unmut.
Insgesamt zeigt sich, dass die Gemeinden und Bürger von Wörth und Walpertskirchen mit großem Unbehagen auf die Entwicklungen des Bahnausbaus blicken. Die Möglichkeit, nicht ausreichend gehört zu werden, ist für sie ebenso besorgniserregend wie die möglichen negativen Auswirkungen auf ihre Lebensqualität. Die Hoffnung auf ein ausgewogenes und transparentes Verfahren bleibt bis zum Schluss bestehen.