In einer zunehmend urbanen Welt ist der Verlust von Grünflächen ein zentrales Thema in vielen Städten. Daher ist die Entscheidung zur Neugestaltung des Kunstareals in München von großer Bedeutung. Ein Ideenwettbewerb mit dem Titel „Open Kunstareal“ brachte kreative Köpfe zusammen, um innovative Entwürfe für einen Kunstgarten vorzulegen, der nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Lebensqualität der Stadtbewohner verbessern soll.
Der Siegerentwurf aus Paris
Das Pariser Atelier Roberta, bestehend aus den Designerinnen Chloé Sanson, Alice Mahin und Céline Aubernias, wurde einstimmig von einer Jury ausgewählt, die aus insgesamt siebzehn Mitgliedern besteht. Ihr Konzept umfasst die Wiederherstellung des Landschaftscharakters des Kunstareals, das sich zwischen bedeutenden kulturellen Stätten wie der Alten und Neuen Pinakothek erstreckt. Die Jury sah in dem Entwurf eine gelungene Symbiose aus „Laissez-faire“ und einer hohen Aufenthaltsqualität, was bedeutet, dass der Raum sowohl Lebensfreude als auch Entspannung bieten soll.
Ein Ort für die Gemeinschaft
Die Neuordnung soll nicht nur Kunst und Kultur fördern, sondern auch als sozialer Treffpunkt für Münchnerinnen und Münchner dienen. Kulturreferent Anton Biebl betont, dass es wichtig sei, einen Ort zu schaffen, der den Menschen zugänglich ist und sie zum Verweilen einlädt. Zu den Details gehören unter anderem ein Bestäubungsgarten und Obstbäume, die nicht nur schön aussehen, sondern auch ökologischen Nutzen bringen. So wird die Umgestaltung des Kunstareals zu einer Form von urbanem Gartenbau, der die Stadtverwaltung und die Bürger näher zusammenbringt.
Herausforderungen und nächster Schritte
Dennoch gab es logistische Schwierigkeiten: Nur ein Teil des Modells konnte aufgrund von Transportproblemen anlässlich der Olympischen Spiele nach München gebracht werden. Dies wirft Fragen bezüglich der zeitlichen Planung und Finanzierungsmodelle auf. Die Stadt und der Freistaat wollen die Kosten gemeinsam tragen, allerdings gibt es noch keine konkreten finanziellen Zusagen, was bei den Beteiligten Besorgnis auslöst. Der aktuelle Fonds von 60.000 Euro scheint nicht ausreichend, um die umfassenden Ideen in die Tat umzusetzen.
Die Rolle der Bevölkerung
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger. Die Initiatorinnen und Initiatoren setzen auf Offenheit und die Einbeziehung der Münchner Bevölkerung in die Planungsprozesse. Claudia Peus von der Technischen Universität hebt hervor, wie wichtig es ist, dass das Kunstareal ein Platz für „normale Menschen“ wird und somit ein breites Publikum anspricht.
Ein Blick in die Zukunft
Während die Verantwortlichen der Stadt optimistisch sind, dass das Kunstareal auf große Akzeptanz in der Bevölkerung treffen wird, bleibt die spannende Frage offen, wie und wann die Neubewertung des Areals tatsächlich erfolgen kann. Bis Ende des Jahres sollen zentrale Fragen zur Umsetzung geklärt werden. Es wird erwartet, dass die Mühen und Anpassungen zu einem Raum führen, der nicht nur kulturelle Höhepunkte bietet, sondern auch zu einem lebendigen Teil der Münchner Identität wird.
– NAG