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Ermittlungen zum Münchner Anschlag: 100 Zeugen und Handy-Daten im Fokus

Nach dem tödlichen Anschlag in der Münchner Innenstadt am Donnerstag, bei dem ein 18-jähriger Schütze mit einem Wehrmachtskarabiner mehrere Schüsse auf das israelische Generalkonsulat abfeuerte, vernimmt die Sonderkommission etwa 100 Zeugen und untersucht nun die Daten seines beschädigten Handys, während die Ermittler aufgrund des Tatorts und des Datums von einem möglichen Terroranschlag ausgehen.

Nach dem Anschlag in der Münchner Innenstadt befragten Ermittler laut Angaben des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) rund 100 Zeugen zur Tat. Ein Sprecher des LKA äußerte, dass der Großteil der Befragungen bereits abgeschlossen sei, jedoch weitere Einzelfallvernehmungen nötig sein könnten. Bisher haben die Ermittler, die in einer Sonderkommission (Soko) tätig sind, keine starken Hinweise gefunden, die die Hypothese stützen, dass der 18-jährige Schütze islamistisch oder antisemitisch motiviert handelte.

Um mehr Informationen zu gewinnen, setzen die rund 100 Beamten der Soko auf die Auswertung des Handys des Täters, welches bei einem Schusswechsel mit der Polizei beschädigt wurde, dessen Daten nun aber wiederhergestellt werden konnten. Ob und wie viele Daten davon noch zugänglich sind, ist bislang unklar. Der Angreifer hatte am Donnerstag mit einem Schweizer Wehrmachtskarabiner mehrere Schüsse in Richtung des israelischen Generalkonsulats und des NS-Dokumentationszentrums abgegeben, bevor er bei einem Zusammenstoß mit der Polizei ums Leben kam. Die Generalstaatsanwaltschaft München verfolgt den Fall als Terroranschlag, особливо aufgrund des Orts und des Datums, das auf den Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 fällt. Erkenntnisse der österreichischen Polizei deuten zudem darauf hin, dass der Schütze möglicherweise islamistisch radikalisiert war.

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