München

Flughafen München kündigt Betriebsrätin: Ein Antrag auf Gerechtigkeit

Die Betriebsrätin Neli Birks wurde am 22. Juli 2024 am Münchner Flughafen fristlos gekündigt, nachdem sie eine dienstliche E-Mail an ihre private Adresse weitergeleitet hatte, was während ihrer engagierten Tätigkeit für die Rechte der Mitarbeiter auf breite Kritik und Solidarität von Arbeitnehmerverbänden stieß.

Konflikt um Kündigung beleuchtet Herausforderungen für Betriebsräte

Die fristlose Kündigung der Betriebsrätin Neli Birks am Flughafen München wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, mit denen Betriebsräte in der heutigen Arbeitswelt konfrontiert sind. Birks, die seit fast 18 Jahren am Flughafen arbeitet und sich in ihrer Betriebsratstätigkeit für Arbeiterrechte engagiert, sieht sich aufgrund einer angeblichen Weiterleitung einer E-Mail mit schwerwiegenden Konsequenzen konfrontiert.

Ursache der Kündigung und die Reaktionen der Gewerkschaften

Laut Berichten wurde Birks von Eurotrade, einer Tochtergesellschaft der Flughafen München GmbH (FMG), gefeuert, nachdem sie eine dienstliche E-Mail an ihre private Adresse weitergeleitet hatte. Obwohl die FMG keine detaillierten Gründe für die Kündigung angibt, äußern verschiedene Gewerkschaften Bedenken und betrachten die Kündigung als einen Vorwand, um eine aktive Betriebsrätin loszuwerden. Die Gewerkschaft Verdi bezeichnet den Vorfall als „absoluten Skandal“ und weist darauf hin, dass solche Maßnahmen gegen engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht akzeptabel sind.

Birks‘ Engagement für Arbeiterrechte und die Folgen für ihre Familie

Neli Birks, die gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrem 11-jährigen Sohn in Freising lebt, ist in einer angespannten finanziellen Situation. Als Hauptverdienerin der Familie ist sie stark betroffen von der Kündigung und hat sich in psychologische Behandlung begeben, um mit dem emotionalen Stress umzugehen. „Wir müssen den Kredit für unsere Wohnung noch zwölf Jahre lang abbezahlen“, erklärt sie und äußert ihre Besorgnis über die Zukunft ihrer Familie.

Der rechtliche Kampf und die Unterstützung von Gewerkschaften

Birks hat beim Arbeitsgericht München Klage gegen die fristlose Kündigung eingereicht. Ihr Anwalt, Dr. Rüdiger Helm, hält die Kündigung für „rechtlich unhaltbar“ und sieht darin eine schikanöse Maßnahme. Die Verhandlung wird am 16. September stattfinden. Unterstützung erhält Birks nicht nur von ihrem Anwalt, sondern auch von verschiedenen Arbeitnehmerverbänden, die gegen derartige Kündigungen mobil machen und Diskriminierung in der Arbeitswelt anprangern.

Gesellschaftliche Implikationen und der Kampf um Rechte

Dieser Vorfall zeigt eindrücklich, wie hohe Einsätze für Betriebsräte sind, die sich für die Rechte ihrer Kollegen einsetzen. Gewerkschaftsvertreter betonen die Notwendigkeit, solche Vorgänge öffentlich zu machen, und fordern ein Umdenken in den Unternehmen. Der Fall von Neli Birks wird oft als Beispiel für patriarchale Strukturen in der Arbeitswelt zitiert, die es Frauen erschweren, Führungspositionen einzunehmen oder sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Der offene Brief der Katholischen Arbeitnehmerbewegung ist ein solidarisches Zeichen gegen solche Praktiken.

In einer Zeit, in der Fachkräfte in vielen Branchen händeringend gesucht werden, könnte dieser Vorfall auch langfristige Folgen für die Arbeitgeber haben. Sollte sich herausstellen, dass die Kündigung repräsentativ für ein feindliches Arbeitsumfeld ist, könnte dies Auswirkungen auf das Image des Unternehmens und seine Fähigkeit haben, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.

NAG

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