München

Handwerker aus Holzkirchen meidet München: Verkehrschaos als Grund

Dominik Herl, ein Forst- und Landschaftspfleger aus Holzkirchen, nimmt seit zwei Jahren aufgrund der schlechten Verkehrssituation und fehlender Parkplätze keine Aufträge mehr in München an, was für die Handwerkerbranche alarmierende Auswirkungen haben könnte.

In München zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung, die viele Handwerker aus dem Umland in ihrer Existenz bedrohen könnte. Dominik Herl, ein Forst- und Landschaftspfleger aus Holzkirchen, hat angekündigt, keine Aufträge mehr in der bayerischen Landeshauptstadt anzunehmen. Die Gründe dafür sind klar: zunehmender Verkehrschaos, mangelnde Parkmöglichkeiten und finanzielle Unwirtschaftlichkeit. Dies wirft die Frage auf, wie diese Situation nicht nur den Handwerksbetrieb von Herl, sondern auch die gesamte Stadtgemeinschaft beeinflusst.

Verkehrsprobleme belasten Handwerker

Die Verkehrssituation in München ist seit Jahren schlecht. Herl, der seit 2012 seine Firma „Formart4“ führt, berichtete von einem besonders frustrierenden Vorfall aus dem Jahr 2022. An einem einzigen Tag erhielt er zwei Strafzettel, was für ihn das Fass zum Überlaufen brachte. „Die Aufträge aus der Stadt sind zwar gut bezahlte Aufträge, aber die Schwierigkeiten, die wir dabei haben, machen es unmöglich, sie weiterhin anzunehmen“, betont der Handwerker.

Mangelnde Parkmöglichkeiten als zunehmendes Problem

Gerade Handwerker sind auf Parkmöglichkeiten angewiesen, um Materialien und Werkzeuge zu transportieren. Herl klagt über das Fehlen geeigneter Parkplätze, nicht einmal für das Be- oder Entladen. Er ist nicht allein mit diesem Problem: Nach Plänen der Stadt München sollen in der City bis zu einem Drittel der 2000 Parkplätze gestrichen werden, was die Lage für Handwerker noch weiter verschärfen könnte. „Für uns wird die Durchführung von Aufträgen in der Stadt immer unattraktiver“, resümiert Herl.

München als abschreckendes Beispiel für Handwerksbetriebe

Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, warnt vor den Folgen dieser Entwicklungen: „Der Verlust von Parkplätzen und die verschärfte Verkehrslage stellen eine große Herausforderung für Handwerksbetriebe dar. Wenn sich die Situation nicht bessert, werden viele Handwerker aus dem Umland München ernsthaft meiden, um ihre Zeit sinnvoller nutzen zu können.“ Die damit verbundenen Herausforderungen könnten dazu führen, dass die benötigten Dienstleistungen in der Stadt nicht mehr verfügbar sind.

Der Vorwurf der Doppelzüngigkeit

Herl kritisiert zudem die Münchner, die einerseits strenge Regeln für die Stadt aufstellen, während viele von ihnen mit SUVs ins Umland pendeln und dort zusätzlich für Verkehrsprobleme sorgen. „Es ist ärgerlich, dass die Stadtbewohner ihre Fahrzeuge nicht abstellen dürfen, aber gleichzeitig das Verkehrschaos und die Umweltschäden im Umland verursachen“, sagt Herl. Auch das Thema Müllentsorgung wird angesprochen, da zahlreiche Anwohner ihren Abfall im Wald zurücklassen, was die Natur belastet.

Fazit: Krisenherd München?

Die frustrierte Abkehr von Aufträgen in München durch Handwerker wie Dominik Herl könnte zu einem ernsthaften Problem für die Stadt und ihre Bürger werden. Wenn die Herausforderungen, die mit der Verkehrssituation und der Parkplatznot einhergehen, nicht angegangen werden, könnte dies nicht nur die Lebensqualität in der Stadt beeinträchtigen, sondern auch die Verfügbarkeit von wichtigen Dienstleistungen. Ein Umdenken ist erforderlich, um die Balance zwischen Stadtregierung und Handwerksbetrieben zu finden und die Bedürfnisse einer wachsenden Bevölkerung zu erfüllen.

NAG

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