München – Die Schließung des Kiosks am Riemer See hat in der Münchener Bäderlandschaft für Unruhe gesorgt. Nach fast zwei Jahrzehnten im Dienst der Badegäste entschloss sich der Betreiber Erich Hochreiter, die Pacht aufzugeben. Dies wirft nicht nur Fragen zur Gastronomie am beliebten Badesee auf, sondern zeigt auch die Herausforderungen, mit denen örtliche Unternehmer konfrontiert sind.
Ein langjähriger Betreiber zieht Konsequenzen
Erich Hochreiter, bekannt für seine Kalbsbraterei auf der Wiesn, war bis zur Schließung im Jahr 2023 für den Kiosk am Riemer See verantwortlich. Ursprünglich als kleiner Versorger für Eis und Getränke gedacht, wurde der Kiosk durch die Möglichkeit, auch kleine Speisen anzubieten, erweitert. Hochreiter selbst gab an, dass der Betrieb nur bei schönem Wetter rentabel ist und die Verkaufsfläche von nur zwei Metern nicht genügend Spielraum für wirtschaftliches Handeln bietet.
Die Sorgen des Bezirksausschusses
Bezirksausschuss-Chef Stefan Ziegler (CSU) ist verärgert über die lange Dauer der Neuverpachtung. Er hatte bereits vergangenes Jahr auf eine frühzeitige Ausschreibung gedrängt, doch das Kommunalreferat tat sich schwer, einen neuen Betreiber zu finden. Ziegler kennt bereits potenzielle Interessenten und hofft auf eine Wiedereröffnung bis zum Sommer 2025.
Probleme und Herausforderungen
Die Schließung des Kiosks ist nicht nur ein Verlust für die Badegäste, sondern auch ein Zeichen für die Schwierigkeiten, mit denen Gastronomiebetriebe in beliebten Freizeitgebieten konfrontiert sind. Die Sicherheitsproblematik, von der Hochreiter berichtete, unterstreicht dies. Regelmäßige Einbrüche und Vandalenakte machen einen lukrativen Betrieb fast unmöglich. Hochreiter selbst sprach offen über seine Frustrationen: „Das ist einfach sinnlos, da hast du keine Lust mehr,“ und verwies auf die ständigen Schäden und Zerstörungen, die das Geschäft untragbar machen.
Die Bedeutung der Gastronomie für Sommerfreuden
Die Schließung des Kiosks führt dazu, dass Badegäste im Sommer 2024 auf Selbstversorgung angewiesen sind. Dies es zeigt, wie wichtig gastronomische Angebote auf öffentlichen Badeplätzen für die Besucher sind. Die Einrichtung eines Biergartens in der Nähe, die laut gültigem Bebauungsplan möglich wäre, könnte eine wertvolle Ergänzung zur Badekultur bieten. Bisher gab es jedoch kein konkretes Interesse, sodass auch diese Option ungenutzt blieb.
Ausblick auf die Zukunft
Die Hoffnung bleibt, dass mit einer neuen Ausschreibung und engagierten Pächtern der Kiosk am Riemer See bald wieder für die Badegäste öffnet. Die Lage des Kiosks ist ideal für den Sommer, und ein gut geführtes Angebot könnte eine nachhaltige Lösung für die Herausforderungen am Riemer See bieten. Das Beispiel von Hochreiter erinnert an die Vielzahl an Faktoren, die den Erfolg von Gastronomiebetrieben in Freizeitgebieten beeinflussen, und macht deutlich, dass nicht nur die Branche, sondern auch die Kommunen gefordert sind, Lösungen zu finden.
– NAG