Die Letzte Generation rührt sich erneut in München und plant eine umfassende Aktion, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Nach einem Strategiewechsel, der im Januar angekündigt wurde, bei dem die Aktivisten versicherten, ihre Straßenblockaden zu beenden, scheinen sie nun ihr Konzept zu überdenken. Diesmal wollen sie die Prielmayerstraße für ganze 24 Stunden besetzen. Die Stadt wird damit wieder zum Schauplatz ihrer Proteste, nachdem vergangene Aktionen bereits für erheblichen Unmut in der Bevölkerung sorgten.
Am Samstag um 12:00 Uhr ist es soweit. Die Aktivisten haben bereits über soziale Medien mobil gemacht und rufen zur Teilnahme auf. Der direkte Zugang zwischen dem Justizpalast und dem ehemaligen Hertie-Gebäude wird für die geplante Dauer der Aktion blockiert. Dieses Mal unter dem Motto „Let’s hit the road“ wollen sie mit einem klaren Zeichen auf die dringenden Herausforderungen des Klimawandels hinweisen. Insbesondere sind auch Gruppen aus Städten wie Regensburg, Augsburg und Nürnberg an diesem Protest beteiligt, was den zentralen Charakter der München-Aktion unterstreicht.
Rückblick auf frühere Protestaktionen
Die Letzte Generation hat in der Vergangenheit immer wieder durch umstrittene Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Eine der letzten bedeutenden Aktionen fand am Münchner Flughafen statt, wo sechs Mitglieder sich an Zubringerstraßen zu den Start- und Landebahnen festkleben. Diese Aktion fiel mit dem Ende der Pfingstferien zusammen und sorgte für große Störungen. Aber auch eine Fahrraddemo im March hat die Stadt in Aufregung versetzt, während sich das Klima-Engagement der Gruppe im letzten Jahr durch viele Störaktionen und sogar 29 Festnahmen von Aktivisten äußerte.
Der Protest gegen den Klimawandel nimmt für viele Menschen immer eine persönlichere Note an. Auch wenn die Aktionen der Letzten Generation oft heftig kritisiert werden, sind sie gleichzeitig ein Ausdruck der Verzweiflung und Notwendigkeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. In diesem Sinne könnte die bevorstehende 24-Stunden-Blockade ein Versuch sein, die öffentliche Diskussion um die Klimapolitik erneut zu entfachen und dem breiteren Publikum vor Augen zu führen, wie akut die Thematik ist.
Zusätzlich hat das Amtsgericht Berlin-Tiergarten kürzlich eine harte Strafe gegen einen der Aktivisten verhängt, was zeigt, dass die rechtlichen Konsequenzen der Protestaktionen ernst genommen werden. Der 65-Jährige muss für 22 Monate hinter Gitter – ein Zeichen, wie stark der Druck auf die Klimaaktivisten inzwischen geworden ist. Diese rechtlichen Maßnahmen könnten jedoch auch dazu führen, dass die Bewegung noch entschlossener wird, ihre Ziele durchzusetzen und nicht aufzugeben.
Insofern ist die Rückkehr der Letzten Generation auf die Straßen Münchens nicht nur eine bloße Fortsetzung ihrer Protesttradition, sondern auch eine Reaktion auf die gesellschaftlichen und politischen Kontexte, in denen sie agieren. Die bevorstehenden Ereignisse versprechen, wieder für Diskussionen zu sorgen und die Menschen in der Stadt in ihren Alltag zu involvieren. Es bleibt abzuwarten, wie die Öffentlichkeit und die Behörden auf die Blockade reagieren werden.