Die Verbreitung von Glücksspielstätten in Neuaubing ist ein Thema, das die Anwohner besorgt. Mit den jüngsten Genehmigungen für zwei neue Spielhallen an der Kreuzung Bodensee-/Limesstraße steht die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen auf der Tagesordnung des Bezirksausschusses (BA).
Wachsende Besorgnis über Glücksspielangebote
In einer aktuellen Sitzung des BA wurde die erhöhte Anzahl von Wettbüros und Spielhallen in Neuaubing kritisch hinterfragt. Die Anwohner machen sich Sorgen, dass insbesondere Kinder und Jugendliche, die regelmäßig an den Glücksspielstätten vorbeigehen, einem unnötigen Risiko ausgesetzt sind. Laut einer Studie der DAK leiden bereits 15 Prozent der Jugendlichen unter „riskantem oder pathologischem Spielverhalten“. Dies hat die Bezirksvertreter veranlasst, Schutzmaßnahmen zu fordern.
Einvernehmliche Stimmungswende in der Nachbarschaft
Das Interesse an Glücksspiel hat in Neuaubing in den letzten Jahren zugenommen, was unter anderem Auswirkungen auf die Nachbarschaft hat. Durch die Eröffnung neuer Wettbüros und Spielhallen wird die bestehende Geschäftslage im Viertel beeinträchtigt, was nicht zuletzt auch einer Abwertung der umliegenden Geschäfte Vorschub leisten könnte. Viele langjährige Betriebe, darunter eine Eisdiele und verschiedene Dienstleister, haben bereits schließen müssen. Diese Entwicklungen fordern von der Stadt eine klarere Strategie zur wirtschaftlichen Belebung des Viertels.
Kritik am Genehmigungsverfahren für Glücksspielstätten
Besonders die Genehmigungen für zwei neue Spielhallen in unmittelbarer Nähe voneinander werfen Fragen auf. In dem BA-Antrag wird angeführt, dass die gesetzlichen Mindestabstände nicht eingehalten wurden und auch die Ansammlung von Wettannahmestellen auf engem Raum problematisch sei. Hier ist unter anderem von Standorten die Rede, die sich in der Nähe von Schulen und Sportanlagen befinden.
Aufruf zur Handlung und Prävention
Roland Jung (FW), ein führendes Mitglied des BA, kommentiert die Situation: „Im Vergleich zu umliegenden Gemeinden ist die Dichte in unserem Stadtbezirk – vor allem hier – sehr hoch“. Jung fordert eine Stop der Genehmigungen für neue Glücksspielstätten und ein Umdenken bezüglich der Präsenz von Glücksspielanbietern im Viertel. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat angekündigt, der Situation in Neuaubing auf den Grund zu gehen und die aktuellen Genehmigungen zu überprüfen.
Die Besorgnis über die Ansiedlung von Glücksspielstätten in der Nachbarschaft zeigt, wie wichtig es ist, sowohl die wirtschaftliche Entwicklung des Viertels als auch den Schutz der jüngeren Generation im Auge zu behalten. Ein Balanceakt zwischen wirtschaftlichem Wachstum und öffentlichem Wohl wird in Neuaubing immer dringend benötigter.
– NAG