Im Jahr 2023 feiert die Organisation québécoise des personnes atteintes du cancer (OQPAC) ihr vierzigjähriges Bestehen, doch hinter den Kulissen kämpft die Organisation gegen zahlreiche Herausforderungen, die sie am Wachstum hindern. Auch zum Jubiläum bleibt die Bekanntheit der OQPAC in der breiten Bevölkerung hinter den Erwartungen zurück, was sich in einem stetig wachsenden Bedarf an ihren Dienstleistungen widerspiegelt. Am Sonntagmorgen engagieren sich zahlreiche freiwillige Helfer im Limoilou, um den Bedarf der Betroffenen zu unterstützen.
Die OQPAC bietet eine Vielzahl an Unterstützungsleistungen für Krebspatienten und deren Angehörige. „Wir bieten individuelle Unterstützung, zahlreiche Gruppen für den Austausch und Möglichkeiten, mit Fachleuten über verschiedene Herausforderungen zu sprechen. Hier können die Menschen ihren Kummer und ihre Sorgen mit anderen teilen“, erklärt Lauralee Cyr, eine der Mitarbeiterinnen der Organisation. Diese Angebote sind darauf ausgelegt, den Menschen, die an Krebs erkrankt sind, nicht nur emotionale Unterstützung zu bieten, sondern auch den Austausch zu fördern.
Finanzierungsprobleme und Herausforderungen
Trotz deresservierten Stellung in der Gesellschaft kämpft die OQPAC mit finanziellen Schwierigkeiten. Laut Francis Lemieux, dem Geschäftsführer der Organisation, erhält die OQPAC nur 55 % ihrer Finanzierung vom CIUSSS de la Capitale-Nationale. Der Rest muss durch Spenden und Sponsoren aufgebracht werden, was es extrem herausfordernd macht, die stetig wachsenden Bedürfnisse zu decken.
„Die Bedürfnisse wachsen, aber es wird immer schwieriger, die notwendigen finanziellen Mittel zu finden. Der tägliche Kampf besteht darin, Mittel und Partnerschaften zu finden, um den Menschen helfen zu können, die sich an uns wenden“, fügt Lemieux hinzu. Diese Worte unterstreichen die Dringlichkeit der Situation, in der die OQPAC sich befindet, während sie qualifizierte Hilfe weiterhin bereitstellen möchte.
Auf lange Sicht ist die OQPAC stets in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung ihrer Zielgruppe zu leisten. Wie Lemieux betont, gibt es in der Gesundheitsversorgung nach Beendigung der medizinischen Behandlungen häufig eine Leere, die für viele Patienten schwer zu bewältigen ist. „Die Menschen kommen zu uns, um auch nach den offiziellen Behandlungen weiterzumachen. Unsere Tür steht offen, egal ob sie nur zwei Wochen oder drei Jahre Unterstützung benötigen“, fügt er hinzu.
Ein wichtiger Teil des OQPAC-Programms sind Gruppendiskussionen und Begegnungen, die den Austausch zwischen Betroffenen und ihren Angehörigen fördern. Monique Buist, eine Frau, die 2021 selbst ein wichtiges Kapitel im Kampf gegen den Krebs zu bestehen hatte, hat die Unterstützung der OQPAC aus erster Hand erfahren. Nach ihrer Diagnose eines Ösophaguskarzinoms wandte sie sich an die Organisation und fand Trost und Hoffnung in deren Gemeinschaft.
„Es hat meinem Morale angehoben”, sagt sie und betont die Bedeutung des Kontakts zu anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. “Das tut gut im Herzen”, sagt Buist, die mittlerweile die Verantwortung für die ehrenamtlichen Helfer innerhalb der OQPAC übernommen hat. Ihre positive Erfahrung unterstreicht das bedeutende Potenzial der OQPAC, das Leben von Menschen in einer äußerst schwierigen Zeit zu bereichern und ihnen einen Ort der Begegnung zu bieten.
Die OQPAC bleibt damit eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene. „In solchen Momenten haben wir einen Platz, an dem wir uns begegnen und austauschen können“, resümiert Buist. Diese Aussage zeigt, wie wichtig der soziale Zusammenhalt für Menschen ist, die mit der Diagnose Krebs und den dazugehörigen Herausforderungen leben.
Ein Hoffnungsträger in schwierigen Zeiten
In den letzten 40 Jahren hat die OQPAC Unzählige im Kampf gegen Krebs unterstützt. Der Bedarf ist groß, und der Wunsch nach Unterstützung könnte nicht dringender sein. Der Weg, den diese Organisation in den letzten vier Jahrzehnten gegangen ist, zeigt die anhaltende Relevanz ihrer Mission und ihre bedeutende Rolle in der Krebsbekämpfung in Québec. Es bleibt zu hoffen, dass durch eine erhöhte Unterstützung und Bekanntheit mehr Menschen von den wertvollen Dienstleistungen der OQPAC erfahren, um weiterhin die Hilfe zu finden, die sie so dringend benötigen.
Die Organisation québécoise des personnes atteintes du cancer (OQPAC) hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1984 nicht nur als Begleiter für Krebspatienten etabliert, sondern auch als wichtige Anlaufstelle für deren Angehörige. In einer Zeit, in der die Gesundheitsversorgung oft als unzureichend empfunden wird, spielt OQPAC eine entscheidende Rolle, indem sie Hilfe und Unterstützung bietet, die über die medizinische Behandlung hinausgeht. Viele Menschen, die zum ersten Mal mit einer Krebsdiagnose konfrontiert sind, fühlen sich oft verloren und isoliert. OQPAC bietet ihnen die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und ihre Ängste zu besprechen.
Die Herausforderungen, vor denen OQPAC steht, sind jedoch nicht neu. Viele soziale Organisationen, die sich mit der Unterstützung von Patienten befassen, kämpfen mit ähnlichen Problemen wie unzureichende finanzielle Mittel und mangelnde öffentliche Wahrnehmung. Es besteht ein wachsender Bedarf an Unterstützung in den Bereichen psychische Gesundheit, soziale Integration und Langzeitpflege für Krebspatienten. Die Organisation sieht sich angesichts des ständigen Anstiegs der Krebserkrankungen und der fortschreitenden Diagnoseverfahren vor der Herausforderung, ihren Service notwenig weit auszubauen.
Die Rolle der öffentlichen Gesundheitssysteme
Das Gesundheitssystem in Quebec, wie auch in anderen Teilen Kanadas, hat in den letzten Jahren bedeutende Veränderungen durchgemacht. Der Zugang zu Krebsbehandlungen hat sich durch Fortschritte in der Medizintechnik und intensivere Forschungen verbessert. Dennoch berichten viele Betroffene von einer Lücke in der Nachsorge, sobald die unmittelbaren Behandlungen abgeschlossen sind. Diese Lücke wird häufig als „Nachbehandlungswand“ bezeichnet, wo Patienten sich nach Therapieabschluss allein gelassen fühlen. OQPAC arbeitet daran, diese Lücke zu schließen, indem sie kontinuierliche Unterstützung und Begleitung anbietet.
Die Finanzierung des OQPAC stammt hauptsächlich aus zwei Quellen: staatlichen Zuschüssen und privaten Spenden. Obwohl die Organisation 55 % ihrer Mittel vom Centre intégré universitaire de santé et de services sociaux (CIUSSS) de la Capitale-Nationale erhält, sind die restlichen 45 % auf private Spenden angewiesen. Die Abhängigkeit von privaten Förderern kann jedoch die langfristige Stabilität der Organisation gefährden, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Die soziale Unterstützung, die OQPAC bietet, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Betroffene und deren Angehörige können sich in einem geschützten Raum treffen, Erfahrungen austauschen und um Unterstützung bitten. Das Gefühl der Gemeinschaft und des Wechsels von Erfahrungen trägt signifikant zur emotionalen Heilung bei, was in Untersuchungen zur psychischen Gesundheit von Krebspatienten bestätigt wird.
Die Perspektiven der Betroffenen
Betroffene wie Monique Buist betonen zudem, wie wichtig es ist, die persönliche Erfahrung mit Krebs in einer unterstützenden Umgebung zu teilen. Laut einer Studie der Canadian Cancer Society kann die Verbindung zu anderen in ähnlichen Situationen das Gefühl von Isolation erheblich reduzieren und den Genesungsprozess fördern. Die Möglichkeit, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu stärken, ist für viele von unschätzbarem Wert.
Expertise wird auch von Medizinern und Sozialarbeitern anerkannt, die in der Krebsbetreuung tätig sind. Sie warnen davor, dass eine rein medizinische Behandlung den sozialen und psychologischen Bedürfnissen der Patienten nicht gerecht wird. Viele Fachleute fordern mehr Ressourcen für Organisationen wie OQPAC, um die ganzheitliche Versorgung von Krebspatienten zu gewährleisten.