München

Peiner Radverkehr: Bündnis fordert dringende Maßnahmen für sichere Wege

Das überparteiliche Bündnis für besseren Radverkehr im Kreis Peine fordert nach dem beschlossenen Radverkehrskonzept vom Kreistag, das dringend notwendige Verbesserungen wie neue Radwege, Fahrradstraßen und Tempo 30 für mehr Sicherheit der Radfahrer im Landkreis umzusetzen.

Peine. Eine neue Initiative im Kreis Peine fordert dringend Verbesserungen im Radverkehr. Angesichts der besorgniserregenden Statistiken zu Radwegen in der Region sieht sich das überparteiliche Bündnis für besseren Radverkehr dazu aufgerufen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen.

Schwachstellen im Radverkehr aufgedeckt

Das umfassende Radverkehrskonzept, das im Kreistag mit nur einer Gegenstimme beschlossen wurde, zeigt alarmierende Mängel auf: Von 640 Kilometern Radstrecken im Landkreis sind lediglich 187 Kilometer als mängelfrei eingestuft. Das bedeutet, dass über zwei Drittel der Radwege in einem schlechten Zustand sind. „Das ist ein Grauen für die Fahrrad-Fans“, so das Bündnis unter der Leitung von Gerd Tostmann.

Themen der öffentlichen Diskussion

Die Umsetzung des beschlossenen Konzeptes könnte jedoch ins Stocken geraten. So haben die Bündnismitglieder bemängelt, dass das Radverkehrskonzept nicht verbindlich beschlossen wurde, sondern lediglich als Grundlage für zukünftige Beratungen dient. Diese Entscheidung wurde vom nicht-öffentlich tagenden Kreisausschuss vorgeschlagen und vom Kreistag übernommen, was für einige Verwunderung sorgte. „Der Kreistag hat die Chance verpasst, klare Rahmenbedingungen zu schaffen“, kritisiert das Bündnis.

Dringender Handlungsbedarf

Das Konzept identifiziert spezifische Schwächen, die es zu beheben gilt. Insbesondere wird auf die gefährlichen Situationen auf den Schulwegen eingegangen. Laut Kornelia Mensendiek, einem Mitglied des Bündnisses, sei besonders die Strecke zum Schulzentrum Vechelde kritisch. „Hier muss der Kreis die Verkehrssicherheit durch Maßnahmen wie Tempo 30 erhöhen“, fordert sie. Weitere Schwachpunkte betreffen schmale Radwege und fehlende Radstreifen auf stark befahrenen Straßen.

Kosteneffiziente Lösungen im Fokus

Die Kosten für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen belaufen sich schätzungsweise auf 84 Millionen Euro. Davon sind 23 Millionen für die Kreisstraßen, 18 Millionen für die Stadt Peine und die Umlandgemeinden vorgesehen. In Zeiten knapper Kassen wurde empfohlen, ein Sonderprogramm zur Förderung der Radwege zu entwickeln. „Es darf nicht sein, dass finanzielle Engpässe die Umsetzung des Konzepts verhindern“, mahnt Renate Herkner, ein weiteres Mitglied des Bündnisses.

Das Potenzial der Fahrradstraßen erkennen

Besonders optimistisch ist das Bündnis hinsichtlich der Idee, mehrere Straßen in Fahrradstraßen umzuwidmen. Dies könnte nicht nur die Sicherheit der Radfahrer erhöhen, sondern auch die Akzeptanz des Radverkehrs im Alltag fördern. Die Umwidmung erfordert in der Regel nur geringe Kosten im Vergleich zu den umfangreichen Neubauten von Radwegen. „Fahrräder erhalten Vorrang, während Autos und andere Fahrzeuge weiterhin zugelassen sind, aber Tempo 30 gelten muss“, wird betont.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das überparteiliche Bündnis im Kreis Peine sich stark für eine Verbesserung des Radverkehrs einsetzt. Die öffentliche Diskussion über die Sicherheit der Radfahrer und die Notwendigkeit von infrastrukturellen Änderungen ist wichtiger denn je. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Radweg“, lautet der eindringliche Aufruf des Bündnisses, um sicherzustellen, dass die Themen Radverkehr und Sicherheit nicht in der politischen Agenda untergehen.

Für mehr Informationen über die Entwicklungen im Radverkehr in Peine bleibt das Bündnis aktiv und informiert die Öffentlichkeit regelmäßig.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"