München

Sybille Waury: Von der Tanja Schildknecht zur neuen Rolle in Dahoam is Dahoam

Sybille Waury, die 35 Jahre lang die Rolle der Tanja Schildknecht in der Kultserie „Lindenstraße“ verkörperte, erinnerte sich an den nervenaufreibenden Casting-Prozess als Teenager in München, bei dem sie anfangs an sich zweifelte und dachte: „Das wird nichts, ich gehe wieder“.

München – Die „Lindenstraße“ war über drei Jahrzehnte ein fester Bestandteil des deutschen Fernsehlands. Sybille Waury, die 54-jährige Schauspielerin, die von 1985 bis 2020 in der Rolle der Tanja Schildknecht zu sehen war, blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass eine 15-jährige Jugendliche eine der Hauptrollen in dieser Kultserie ergattern konnte?

Waury bekam ihren Platz in der „Lindenstraße“ durch eine Empfehlung einer Freundin, die sie zu dem Casting einlud. An einem Tag, der für sie entscheidend werden sollte, fand sie sich in einem Raum voller talentierter und professioneller Mitbewerberinnen wieder. „Da standen viele lange, blonde und sehr hübsche Mädchen vor mir. Ich dachte mir, das ist verloren, dieser Drops ist gelutscht“, erinnert sich Waury. Ihr selbstbewusstes Auftreten geriet ins Wanken, als sie beim Vorsprechen Schwierigkeiten mit dem Text hatte. „Das wird nichts, ich gehe wieder“, war ihr Gedanke, doch die Situation nahm eine überraschende Wendung.

Der überraschende Erfolg beim Casting

Als die „Lindenstraße“ 2020 ihr Ende fand, war der Abschied für Waury schmerzhaft. „Ich verliere mein zweites, mir sehr liebes Leben“, teilte sie emotionale Gedanken mit der Nachrichtenagentur spot on news. Trotz ihrer Sorgen während des Castings erfuhr sie von Hans W. Geißendörfer, dem Erfinder der Serie, dass er bereits beim Betreten des Castingraums wusste, dass sie die richtige Wahl für die Rolle war. Diese Erkenntnis lässt sich kaum mit der Unsicherheit vergleichen, die Waury anfangs verspürte.

Die Serie, die im Jahr 1985 gestartet ist, entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einer Institution im deutschen Fernsehen und zog Millionen Zuschauer in ihren Bann. Die Rolle der Tanja Schildknecht verkörperte nicht nur Waurys schauspielerisches Talent, sondern auch ihre Hingabe zu einer Figur, mit der sie über viele Jahre verwachsen war. Ihre schauspielerische Reise, geprägt von Höhen und Tiefen, erzählt nicht nur von ihrem Erfolg, sondern auch von den Herausforderungen, die mit einer solch langfristigen Teilnahme an einer Serie verbunden sind.

Neuanfang in „Dahoam is Dahoam“

Nach dem Ende der „Lindenstraße“ begann für Waury ein neuer Lebensabschnitt. Seit 2020 ist sie in der BR-Vorabendserie „Dahoam is Dahoam“ zu sehen, wo sie die Rolle der Vera Hülsmann spielt. Waury beschreibt ihre neue Figur als jemand, der voller Urvertrauen ist, an das Gute im Menschen glaubt und gleichzeitig viel Humor hat. Diese Eigenschaften scheinen genau die richtigen zu sein, um den Zuschauern in einer Zeit, in der vieles ungewiss erscheint, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Waurys Werdegang ist von bemerkenswertem Durchhaltevermögen und einer unermüdlichen Leidenschaft für die Schauspielerei geprägt. Mit der Überquerung von 35 Jahren im Fernsehschein ist sie ein Beispiel für Kontinuität und Leidenschaft in einer sich schnell verändernden Branche. Ihr Blick auf die Vergangenheit zeigt, wie wichtig es ist, Chancen zu nutzen, auch wenn man anfangs Zweifel hat.

Die „Lindenstraße“ war nicht nur eine Serie, sondern ein Kapitel in Waurys Leben. Der Übergang zu „Dahoam is Dahoam“ markiert einen neuen Anfang, der mit der gleichen Energie und Neugier angegangen wird, die Waury schon immer auszeichnete. Auch wenn die „Lindenstraße“ vorbei ist, bleibt ihr Erbe und das der Charaktere, die sie zum Leben erweckt hat, in den Herzen der Zuschauer lebendig.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"