Urlauber, die im nächsten Jahr nach Italien reisen wollen, werden mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert. Ab dem 18. November 2024 bis zum 13. Juli 2025 wird der Tauerntunnel der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aufgrund von notwendigen Sanierungsarbeiten gesperrt. Die Auswirkungen dieser Maßnahme sind sowohl für Reisende als auch für die lokale Bevölkerung erheblich.
Die Auswirkungen der Tunnel-Sperrung
Die Schließung des Tauerntunnels, der sich zwischen Böckstein bei Bad Gastein und Mallnitz erstreckt, hat weitreichende Folgen. Die 8,3 Kilometer lange Röhre, die seit ihrer Eröffnung im Jahr 1909 als wichtige Verbindung genutzt wird, ist nicht nur ein Schlüsselpunkt für den Schienenverkehr, sondern auch für den Autoverkehr. Die Schienenersatzverkehre, die von den ÖBB angeboten werden, sind laut Unternehmensangaben zwischen Bischofshofen und Spittal/Millstättersee sowie zwischen Schwarzach-St. Veit und Bad Gastein organisiert. Diese Busverbindungen können jedoch den Stress von möglichen Verkehrsstaus nicht vollständig abfedern.
Alternative Verkehrsrouten unter Druck
Die Herausforderungen für Urlauber und Einheimische nehmen hier nicht ab. Die Sperrung des Tunnels fällt außerdem in die Zeit, in der auch die Tauernautobahn saniert wird. Ab September sind dort wieder Staus zu erwarten, die die ohnehin schon angespannte Verkehrslage weiter verschärfen. Die einzigen Alternativen, die Reisenden bleiben, sind die Felbertauernstraße und die Großglockner-Hochalpenstraße, die jedoch von Herbst bis Mai geschlossen sind.
Regionale Pendler in der Zwickmühle
Besonders betroffen sind Berufspendler und Schüler aus der Region. Sie werden im Normalfall in nur elf Minuten mit dem Zug durch den Tunnel befördert, müssen aber während der Sperrung mit einem erhöhten Zeitaufwand rechnen. Laut Berichten des ORF könnte der Weg mit dem Ersatzbus oder dem Auto bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen. Dies stellt eine große Belastung für die lokale Bevölkerung dar und fordert von den Pendlern viel Geduld.
Nachtverkehr stark eingeschränkt
Darüber hinaus betrifft die Tunnelsperrung auch die beliebten Nachtzüge der ÖBB, die von München nach Rom, La Spezia oder Zagreb führen. Auf den ersten Blick könnte eine Umleitung über den Brenner in Betracht gezogen werden, jedoch verhindert ein Nachtfahrverbot auf der Schiene zwischen Brenner und Bozen die Nutzung dieser Route. Die italienischen Staatsbahnen Trenitalia haben strikt auf die unzureichende Kommunikation von Wartungssperren hingewiesen, was die Planungen für Zusatzverbindungen zusätzlich erschwert.
Zukunftsausblick
Die ÖBB arbeiten derzeit an Alternativplänen für ihre Nachtzüge. Ein Sprecher erklärte, dass die Möglichkeit einer Führung ab Salzburg derzeit geprüft wird. Doch um dieses Ziel zu erreichen, müssten Reisende zunächst mit einem Tagzug von München nach Salzburg fahren. Diese Maßnahmen könnten jedoch nur kurzfristig helfen, da eine erneute Sperre des Tauerntunnels im Jahr 2027 anstehen wird, was erneut für Unannehmlichkeiten sorgen könnte.
In einer Zeit, in der der Tourismus in Österreich ansteigt, zeigen sich die Herausforderungen, welche die Verkehrsinfrastruktur mit sich bringt, deutlich. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die Reisenden als auch die Einheimischen kreative Lösungen finden können, um die Schwierigkeiten, die die Sperrung des Tauerntunnels mit sich bringt, zu bewältigen.
– NAG