München

Tierchen-Leckereien in München: Nach 20 Jahren schließt das Geschäft

Nach über 20 Jahren schließt die Betreiberin des Tierbedarfsgeschäfts „Tierchens Leckereien“ in der Gabelsbergerstraße, München, zum Jahresende aufgrund der Konkurrenz durch den Online-Handel und bittet ihre treuen Kunden um Verständnis.

In der Münchner Maxvorstadt rückt das Ende eines beliebte Tierbedarfsgeschäftes näher, das über zwei Jahrzehnten Familien und Tierliebhaber versorgte. Die Betreiberin von „Tierchens Leckereien“ hat schweren Herzens beschlossen, den Laden am 31. Dezember 2024 zu schließen. Ein großes Plakat am Eingang kündigt den Rückzug an: „Minus 50 Prozent“ ist dort zu lesen, und viele Stammkunden haben mit Bedauern von dieser Entscheidung erfahren.

In einer persönlichen Nachricht auf einem Zettel, der für alle sichtbar am Geschäft angebracht ist, erklärt die Betreiberin: „Liebe Kunden, leider werde ich mein Geschäft nach über 20 Jahren zum Ende des Jahres schließen. Die Konkurrenz mit dem Online-Handel ist für kleine Ladenbesitzer einfach zu groß. Vielen Dank für Ihre Treue.“ Diese Zeilen spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele lokale Einzelhändler konfrontiert sind, vor allem in Zeiten, in denen Online-Einkäufe immer populärer werden. Die Betreiberin betont, dass die Zusammenhänge zwischen ihrem kleinen Geschäft und den digitalen Riesen des Handels nicht mehr zu bewältigen sind.

Stammkunden reagieren betroffen

Der Rückgang von Geschäften wie „Tierchens Leckereien“ hat auch die treuen Kunden in der Umgebung getroffen. Ein Stammkunde, der gerade Futter für seinen Hund abholt, äußerte sich bei einem Besuch unseres Reporters: „Es kommen schon immer wieder Leute, die sagen, dass sie es schade finden.“ Diese niederschmetternde Rückmeldung verdeutlicht die Lücke, die dieser Einzelhändler hinterlassen wird. Laut dem Verkäufer, der momentan die Chefin vertritt, ist es nicht überraschend, dass viele Kunden sich im Internet nach Angeboten umsehen. „Es hat sich schon abgezeichnet. Wir beobachten, dass vor allem junge Leute sehr oft im Internet bestellen und sich die Ware nach Hause liefern lassen“, sagt er.

Aber „Tierchens Leckereien“ war nicht nur ein Geschäft; es war ein Ort der Begegnung und des Austausches für Tierliebhaber. In einer aufmunternden Google-Rezension hat ein Kunde den Lokalen als „Klein, aber oho“ beschrieben und hervorgehoben, dass man Artikel finden könne, die anderswo nicht erhältlich sind. Diese Art von persönlicher und kompetenter Beratung, die in vielen Online-Transaktionen fehlt, wird schmerzlich vermisst werden.

Die Zukunft des Geschäfts

Was nach dem 31. Dezember mit den Geschäftsräumen von „Tierchens Leckereien“ geschehen wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar. Der Verkäufer sagte lediglich, dass es „sicher“ sei, dass die Stammkunden sich neue Anlaufstellen suchen müssen. Das Konzept der kleinen, lokal geführten Geschäfte wird weiter unter Druck stehen, da immer mehr Verbraucher den bequemen Online-Einkauf bevorzugen. Diese Situation steht exemplarisch für viele Einzelhändler, die ähnliche Schicksale erleben.

Das Schicksal von „Tierchens Leckereien“ ist ein weiteres Beispiel für den Kampf zwischen traditionellen Einzelhändlern und dem unaufhaltsamen Anstieg des Online-Handels. Bereits in anderen Städten wie Fürstenfeldbruck hat eine Betreiberin eines Traditionsgeschäfts ihre Läden schließen müssen, ebenfalls aufgrund des Drucks durch Online-Anbieter. Hier zeigt sich, dass die Herausforderungen des Marktes nicht nur in München, sondern überall spürbar sind.

Ebenfalls besteht die Gefahr, dass der Verlust dieser kleinen Läden neben den wirtschaftlichen Aspekten auch die sozialen Bindungen innerhalb der Gemeinschaft schwächt und den vorher persönlichen Einkauf zu einem anonymen Akt macht. Ob die Atmosphäre zurückgewonnen werden kann, bleibt abzuwarten. Lange Zeit Menschen an einem Ort zusammenzubringen, könnte schwieriger werden, wenn die kleinen Geschäfte in den Hintergrund gedrängt werden.

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