Am Donnerstag fand eine besondere Anprobe von Trachten beim TSV 1860 München statt, allerdings ohne den Finanzboss Oliver Mueller, der zur Zeit nicht anwesend ist. Unter den Neuzugängen war der japanische Spieler Soichiro Kozuki, der in der bayerischen Lederhose vor die Kameras trat. Der 23-Jährige ließ sich dabei nicht nur von seinem neuen Outfit, sondern auch von seinen Gedanken über den Transfer ablenken. „Transfers sind immer etwas schwierig. Ich habe mit einigen Klubs aus der 3. Liga und anderen Ligen gesprochen“, erklärte er, während er sich ungewohnt in der Tracht fühlte.
Kozuki, der erst vor Kurzem von Schalke 04 nach München-Giesing wechselte, zeigte sich beim Fotografen gesellig, auch wenn er bei seinem ersten Auftritt in Tracht eine gewisse Unsicherheit ausstrahlte. „Etwas eng“, kommentierte er schmunzelnd. Der Neuzugang wollte unbedingt für den TSV 1860 spielen, da er den Klub bereits kannte und sich mit den Zielen identifizieren konnte.
Kozukis Rolle und Trainerstimmen
Trainer Argirios Giannikis äußerte sich positiv über Kozukis Fähigkeiten: „Soichiro ist ein variabler Spieler in der Offensive, der zudem in einem idealen Alter ist.“ Der Trainer betonte, dass es nicht zu einer spontanen Entscheidung für den Spieler gekommen sei, sondern dass man bereits vorher ein Auge auf solche Talente geworfen hatte. „Es hat sich jetzt eine Chance ergeben, mit der sowohl der Verein als auch das Trainerteam glücklich waren“, fügte Giannikis hinzu und stellte die strategische Planung der Vereinsführung heraus.
Ein weiteres Thema, das die Stimmung etwas trübte, war die Abwesenheit von Oliver Mueller. Der Finanz-Geschäftsführer wurde von seinen Aufgaben entbunden, ohne dass der Verein bisher eine offizielle Stellungnahme dazu abgegeben hat. Innerhalb des Klubs scheint die Situation unklar zu sein, was sich auch in Giannikis’ knappen Aussagen widerspiegelt: „Ich weiß, dass er eine private Situation hat, die erfordert, dass er zu Hause ist. Aber das ist nicht meine Baustelle.“ Dies lässt Raum für Spekulationen über die tatsächlichen Gründe für Muellers Abwesenheit.
Der Elefant im Raum
Trotz der fröhlichen Atmosphäre bei der Trachten-Anprobe blieb der so genannte „Elefant im Raum“ nicht unbemerkt. Während Sport-Geschäftsführer Christian Werner mit einem Lächeln seine Lederhose anprobierte, war es umso überraschender, dass die Klärung über Muellers Situation noch aussteht. Berichten zufolge könnte eine fehlerhafte Haushaltsberechnung zu seiner Abberufung geführt haben, was die Umstände seiner Abwesenheit noch düsterer erscheinen lässt. Es bleibt unklar, warum der Verein bisher nicht proaktiv über diese verworrene Lage kommuniziert hat, was zur Verunsicherung in der Anhängerschaft beiträgt.
Zusammen mit der Unsicherheiten im Management wurde auch die Tradition des Oktoberfests in diesem Jahr thematisiert. Der Verein hat diesbezüglich noch keine Informationen veröffentlicht, und die Frage bleibt, ob während des „Wiesn“ ein spezielles Trikot produziert wird. Der TSV 1860 München wird jedenfalls zwei Heimspiele während dieser besonderen Zeit spielen, was die Vorfreude der Fans steigert.
Insgesamt zeigt sich der TSV 1860 München in einer Phase des Übergangs, während sich die Neuzugänge in das Team integrieren und strategische Entscheidungen im Hintergrund getroffen werden. Die nächsten Schritte und die endgültige Klärung im Management könnten das Bild des Klubs nachhaltig beeinflussen.