In Clermont-Ferrand le Club Arverne Handisport, unter der Leitung von Élisabeth Wezemael seit 2012, steht vor erheblichen Herausforderungen bei der Rekrutierung neuer Mitglieder. Trotz einer breiten Palette von Sportmöglichkeiten, darunter Schwimmen und spezielle Spiele für Menschen mit Sehbehinderungen, bleibt der Zustrom an neuen Lizenzierten begrenzt. Wezemael beschreibt die Bemühungen des Clubs, die Aktivitäten zu diversifizieren, um eine breitere Gruppe von Menschen zu erreichen, einschließlich derjenigen ohne Behinderung.
Ursprünglich war der Fokus des Clubs auf Rollstuhl-Basketball gelegt, mittlerweile offeriert er jedoch auch Schwimmkurse in der Schwimmhalle von Chamalières sowie zwei besondere Sportarten für Menschen mit Sehbehinderung. „Torball“ ähnelt dem Handball und wird mit einem akustischen Ball gespielt, während „Showdown“ ein Tischspiel mit einem Netz ist. Diese Aktivitäten sind speziell dafür konzipiert, die Integration und die sozialen Bindungen zwischen den Sportlern zu fördern.
Soziale Vernetzung durch Sport
Ein zentrales Anliegen von Wezemael ist die Integration von Menschen mit und ohne Behinderung im Vereinsleben. Sie hebt hervor, dass dies nicht nur zur Förderung des Verständnisses für Handisport führt, sondern auch zur Stärkung sozialer Verbindungen innerhalb der Gemeinschaft beiträgt. Der Club richtet sich daher bewusst auch an nicht-behinderte Sportler, um eine echte Mischung in den Trainings zu fördern.
Die Herausforderungen, vor denen der Club steht, sind jedoch nicht zu übersehen. Mit etwa sechzig lizenzierten Mitgliedern gibt es im Verein kaum Nachwuchs. „Wir wissen nicht, wo wir die Menschen mit Behinderung finden können. Wir versuchen es mit Einführungsfragen, aber das reicht nicht aus. Die jungen Menschen werden mittlerweile oft von Educateurs, also von Betreuern, in ihren Schulen begleitet, was bedeutet, dass sie kaum Gelegenheit haben, außerhalb ihrer Schule an lokalen Sportaktivitäten teilzunehmen“, erklärt Wezemael.
Auswirkungen der Paralympischen Spiele
Ein weiterer Aspekt, der diskutiert wird, ist die mögliche Wirkung der Paralympischen Spiele auf die Rekrutierung neuer Mitglieder. Wezemael bleibt optimistisch: „Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Im vergangenen Jahr gab es aufgrund der Paralympischen Aktivitäten eine Zunahme an Sensibilisierungsanfragen aus Schulen. Wir haben noch nie so viele Anfragen in kurzer Zeit erhalten. Das Problem aus Sicht der Spiele ist jedoch, dass Torball und Showdown keine paralympischen Disziplinen sind. Ich hoffe, dass sie eines Tages den Status erreichen werden.“
Die Herausforderungen für den Club Arverne Handisport sind somit ein Spiegelbild der breiteren Realität von Handisportarten in der Region Puy-de-Dôme. Der lokale Handisportausschuss sollte in der Lage sein, den Clubs bei der Akquise von Mitgliedern zu helfen, doch laut Wezemael ist viel Arbeit nötig, um die Infrastruktur und das Bewusstsein für den Handisport in der Gemeinschaft zu verbessern.
Die Vereinsführung ist sich dessen bewusst, dass die Integration und die Schaffung eines breiteren Zugangs zu Sportarten für Menschen mit Behinderungen entscheidend sind, um eine nachhaltige und dynamische Sportgemeinschaft zu fördern.
Das Gespräch mit Élisabeth Wezemael zeigt die Entschlossenheit und Leidenschaft der Vereinsführerin, die Hürden im Handisport zu überwinden und einen Raum zu schaffen, in dem alle willkommen sind und gemeinsam sportliche Erfolge feiern können.