Münster

Dankbarkeit und Wehmut: 180 Jahre Dienst der Ordensgemeinschaft und altersbedingte Schließung des Gründungskonvents in Telgte

Neues Kapitel für das „Lebendige Erbe voller Zukunft“

Die franziskanischen Ordensschwestern stehen vor einem bedeutsamen Einschnitt in ihrer langen Geschichte – die altersbedingte Schließung des Gründungskonvents in Telgte. Ein Augenblick der Dankbarkeit für 180 Jahre unermüdlichen Dienst, aber auch der Wehmut angesichts des Abschieds von einem Ort, der so lange ihre Heimat war.

Die Jubiläumsfeier im Saal des St. Rochus-Hospitals war geprägt von herzlichen Worten des Dankes und der Anerkennung. Wolfgang Pieper, Bürgermeister der Stadt Telgte, hob das große Engagement der Schwestern hervor und betonte die nachhaltige Verbundenheit zwischen den Franziskanerinnen und Telgte. Für Weihbischof em. Dieter Geerlings war der Festakt eine Gelegenheit, die weisen Entscheidungen und den mutigen wirtschaftlichen Kurs der Schwestern anzuerkennen. Daniel Freese, Geschäftsführer des St. Rochus-Hospitals, versprach, dass das Erbe der Schwestern weiterleben und ihr Werk im Sinne der Menschen, denen sie dienten, fortgeführt werden wird.

Eine tiefe Verwurzelung mit globaler Wirkung

Die Jubiläumsfeier begann für die Schwestern mit einem besinnlichen Dankgebet am Grab des Ordensgründers Pater Christoph Bernsmeyer. Von Konventen aus verschiedenen Provinzen, darunter Polen, Japan und Indien, waren die Schwestern angereist, um diesen bedeutenden Tag zu feiern. Der festliche Abschied vom Konventsgebäude in Telgte markierte einen transformative Moment in der Geschichte des Ordens, gekennzeichnet von stetigen Aufbrüchen in alle Welt.

Der feierliche Dankgottesdienst in der Hospitalkapelle ließ die langjährige Geschichte der Schwestern Revue passieren – von den bescheidenen Anfängen bis zu den vielfältigen Einsätzen in unterschiedlichsten Ländern. Pater Michael Plattig O.Carm., Spiritual der Franziskanerinnen, hielt eine bewegende Predigt über die Bedeutung des Dienstes der Schwestern, der stets von Gottvertrauen und bedingungsloser Hingabe geprägt war.

Ein neues Kapitel beginnt

Die offizielle Schließung des Gründungskonvents „Maria Hilf – St. Rochus“ markiert den Auftakt für ein neues Kapitel in der Geschichte der Mauritzer Franziskanerinnen. Schwester Diethilde und Dr. Brüggemann betonten die Bedeutung dieses Schrittes und würdigten die langjährige treue Dienstbereitschaft der Schwestern. Die übergabe der Einrichtungen in die Hände der St. Franziskus-Stiftung vor 17 Jahren war ein Zeichen des Vertrauens, das bis heute reichlich Früchte getragen hat.

Weihbischof em. Dieter Geerlings erinnerte daran, dass in Zeiten der Komplexität und des Wandels wahre Führungsqualitäten gefragt sind, um Lösungen zu finden. Diese Qualitäten haben die Schwestern stets bewiesen, sei es bei der Gründung der Franziskus-Stiftung vor 20 Jahren oder in der Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

Die Schwestern, ein lebendiges Erbe voller Zukunft, hinterlassen ein Vermächtnis von unermüdlichem Einsatz für die Bedürftigen und tragen die Botschaft des Hl. Franziskus in die Welt hinaus – ein Vermächtnis, das auch nach der Schließung des Konvents weiterleben wird.

NAG

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