Münster

Donbass im Fokuss: Ukra­inische Streitkräfte unter Druck

Ukrainische Truppen stehen im Osten des Landes, insbesondere rund um Pokrowsk im Gebiet Donezk, unter erheblichem Druck durch russische Angriffe, während Präsident Selenskyj zur Stärkung der Verteidigungspositionen aufruft und gleichzeitig die anhaltenden Kämpfe im Donbass hervorhebt, die für den Verlauf des Konflikts von zentraler Bedeutung sind.

Kiew (dpa) – Die gegenwärtige Situation im Osten der Ukraine verdeutlicht die ständig anhaltenden Herausforderungen, mit denen die ukrainischen Streitkräfte konfrontiert sind. In seiner jüngsten Videoansprache betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj die kritische Lage, besonders in der Region rund um Pokrowsk im Donezk-Gebiet. Diese Region ist nicht nur ein strategischer Schwerpunkt für ukrainische Verteidigungsanstrengungen, sondern auch das Zentrum der russischen Militäroffensive.

Der Druck auf die ukrainische Armee

Die ukrainische Armee sieht sich laut Selenskyj erheblichen Schwierigkeiten gegenüber. „Es muss alles getan werden, um die ukrainischen Verteidigungspositionen in der Region zu stärken“, sagte Selenskyj und verwies auf die Notwendigkeit, alle ukrainischen Verbände, die russische Stützpunkte angreifen, besonders zu würdigen. „Der Besatzer muss spüren, dass dies ukrainisches Land ist“, fügte er hinzu. Diese Botschaft unterstreicht den Kampfgeist und die Entschlossenheit der ukrainischen Streitkräfte in einer Zeit, in der die Militäraktivitäten in der Region zunehmen.

Kriegsführung im Donbass

Experten des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR betonen, dass der Donbass nach wie vor das Hauptziel der russischen Offensive ist. „Dort werden aktuell die heftigsten Kämpfe ausgetragen“, erklärte Andrij Jusow, ein Vertreter der HUR. Die Kämpfe erstrecken sich über das gesamte Kohlegebiet in der Ostukraine. Während Russland den Donbass für annektiert erklärt hat, kontrolliert es nicht alle Teile dieses Gebiets. Die ukrainischen Streitkräfte stehen dadurch vor der Herausforderung, sich gegen Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver zur Wehr zu setzen.

Technologische Abhängigkeiten im Konflikt

Eine weitere Dimension des Konflikts ist die Erkenntnis, dass russische Raketen und Drohnen, die gegen die Ukraine eingesetzt werden, häufig Teile aus dem Ausland enthalten. Natalja Nestor, eine Expertin des ukrainischen Justizministeriums, hob hervor, dass „die Raketen und Drohnen täglich aus Komponenten bestehen, die in mehr als 20 Ländern hergestellt wurden.“ Diese Länder umfassen unter anderem China, Deutschland, Japan und die USA. Dies zeigt, dass trotz Sanktionen gegen Russland technologische Abhängigkeiten bestehen, die es dem Land ermöglichen, seine militärischen Technologien aufrechtzuerhalten.

Die Rolle der internationalen Gemeinschaft

Die umfassenden Sanktionen des Westens gegen Russland haben nicht die erhoffte Wirkung erzielt, da Moskau weiterhin Wege findet, das Embargo zu umgehen. Insbesondere Drittländer in Zentralasien haben sich als wichtige Lieferanten westlicher Elektronik herauskristallisiert. Diese Erkenntnis wirft Fragen auf über die Verantwortung und Rolle internationaler Akteure im Konflikt und die Bedeutung einer verstärkten Kontrolle internationaler Lieferketten.

Fazit: Eine Herausforderung für die Ukraine

Die aktuellen Entwicklungen im Osten der Ukraine sind nicht nur eine direkte Herausforderung für die ukrainischen Streitkräfte, sondern auch ein Zeichen der anhaltenden geopolitischen Spannungen in der Region. Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, haben weitreichende Folgen für die Stabilität der Ukraine und die zukünftige Sicherheit in Europa. In dieser schwierigen Lage bleibt die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung, um der Ukraine beizustehen und einen diplomatischen Weg zu finden, der den Frieden in der Region fördern könnte.

NAG

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