Dublin (dpa) – Die ehrende Absicht eines Museums, der legendären Musikerin Sinéad O’Connor mit einer Wachsfigur Tribut zu zollen, hat in der Öffentlichkeit für Aufregung gesorgt. Nur einen Tag nach der Präsentation musste das National Wax Museum Plus in Dublin die Figur aufgrund massiver Kritik aus der Öffentlichkeit zurückziehen.
Einführung in die Causa O’Connor
Sinéad O’Connor, bekannt für ihren ikonischen Hit «Nothing Compares To You», gilt als eine der größten Stimmen Irlands. Ihr plötzlicher Tod im Jahr 2022 im Alter von 56 Jahren hinterließ nicht nur ein musikalisches Erbe, sondern auch tiefe Trauer bei Fans und Familie. Das Museum wollte mit der Wachsfigur ihrer Erinnerung gedenken. Doch die Reaktionen zeigen, dass eine solche Hommage sensibler gestaltet werden sollte.
Kritik an der Darstellung
Besonders stellte sich die Frage der Authentizität. John O’Connor, der Bruder der Sängerin, kritisierte die Wachsfigur als unzureichend und ungeeignet. „Ich fand sie furchtbar“, sagte er zu RTÉ, einem irischen Rundfunksender. Seiner Meinung nach entspräche die Figur weder dem Look seiner Schwester noch ihrem Vermächtnis.
Feedback aus der Öffentlichkeit
Die Entscheidung des Museums, die Figur kurz vor dem ersten Jahrestag von O’Connors Tod zu enthüllen, wurde als unglücklich empfunden. Viele glauben, dass solche Initiativen tiefgreifender geplant werden sollten, um die Erinnerungen der Verstorbenen respektvoll zu wahren. Ein Vorschlag von O’Connors Bruder war die Errichtung einer Statue in Dublin als angemessene Würdigung.
Reaktion des Museums
Paddy Dunning, Direktor des National Wax Museum Plus, entschuldigte sich öffentlich bei der Familie und erkannte die Sensibilität der Situation an. „Wir haben die Vorstellung trotzdem durchgezogen und letzte Nacht habe ich nicht geschlafen“, sagte Dunning. Er unterstrich, dass der Künstler in der Vergangenheit hervorragende Arbeit geleistet habe, aber enttäuscht über die aktuelle Darstellung sei. Der Austausch der Figur ist bereits in Planung.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Debatte über die angemessene Würdigung verstorbener Künstler zeigt, wie wichtig Kontext und Sensibilität in solchen Projekten sind. Anstatt lediglich eine physische Darstellung zu schaffen, wäre es vielleicht sinnvoller, das kulturelle Erbe und die persönliche Geschichte der Betroffenen stärker zu berücksichtigen. Die Diskussion um die Wachsfigur von Sinéad O’Connor ist ein Beispiel dafür, wie die Gesellschaft mit dem Andenken an geliebte Persönlichkeiten umgehen sollte, um sowohl den Fans als auch den Familien gerecht zu werden.
– NAG
