In einem überraschenden Wendepunkt hat Hunter Biden, der Sohn des aktuellen US-Präsidenten Joe Biden, in einem gerichtlichen Verfahren in Los Angeles ein Schuldbekenntnis abgelegt. Bei dieser Anhörung ging es um verschiedene Steuervergehen, und seine Entscheidung kam kurz vor dem geplanten Beginn des Prozesses. Der 54-Jährige strebte an, seiner Familie eine weitere öffentliche Auseinandersetzung und die damit verbundenen Peinlichkeiten zu ersparen, die mit seinen früheren Kämpfen gegen Alkoholismus und Drogenabhängigkeit verbunden sind.
Obwohl Biden damit einem Prozess entkommen ist, steht er dennoch vor dem Dilemma, welche Strafe ihn erwarten wird. Die Bekanntgabe des Strafmaßes ist für den 16. Dezember angesetzt. Berichten zufolge könnte die Strafe bis zu 17 Jahre Haft betragen, jedoch liegt die tatsächliche Wahrscheinlichkeit für so hohe Strafen bei Bundesverbrechen oft unter dem Maximum.
Der dramatische Verlauf im Gericht
Der Gerichtsprozess sollte am Donnerstag mit der Auswahl der Geschworenen beginnen. In einem unerwarteten ersten Schritt hatte Hunter Biden zunächst auf nicht schuldig plädiert, nur um dann einen Deal vorzuschlagen, der jedoch von der Staatsanwaltschaft abgelehnt wurde. Nach dieser Ablehnung kam es überraschend zu seinem regulären Schuldbekenntnis. Dies geschah ohne jede Vorab-Vereinbarung über die Möglichkeit einer milderen Strafe.
Der Fall geht auf Vorwürfe aus dem Dezember zurück, wonach Hunter Biden über mehrere Jahre hinweg keine ordnungsgemäßen Steuerzahlungen geleistet hat. Ihm wird vorgeworfen, Millionen Dollar, die beim Verkauf seiner Dienstleistungen und mehreren anderen Geschäften erwirtschaftet wurden, für einen extravaganten Lebensstil ausgegeben zu haben. Ungefähr für die Jahre von 2016 bis zur Mitte des Jahres 2020 werden ihm diese Einnahmen zugeschrieben, wobei er angab, sein Geld für „Drogen, Hostessen und Freundinnen“ verwendet zu haben, anstatt seine Steuern zu zahlen.
Die ernsthaften Vorwürfe
Ein zentraler Aspekt der Anklage betrifft Bidens Einnahmen von mehr als 7 Millionen US-Dollar, die in diesem Zeitraum erzielt wurden. Dabei wird kritisiert, dass er sich nicht um seine steuerlichen Pflichten gekümmert hat, sondern seine finanziellen Mittel für andere materielle Ausgaben investierte. Die öffentliche Aufmerksamkeit wurde besonders auf die detaillierte Auflistung seiner Ausgaben gelenkt, die auch Ausgaben für Sexclubs und andere erotische Unterhaltung beinhalteten. Hunter Biden hatte offensichtlich großes Interesse daran, zu verhindern, dass solche Details weiter ins öffentliche Licht kamen.
Diese rechtlichen Probleme sind nicht das erste Mal, dass Hunter Biden in den Schlagzeilen steht. Im Juni wurde er in einem anderen Verfahren wegen illegalen Waffenbesitzes für schuldig befunden, nachdem er beim Kauf einer Waffe falsche Angaben gemacht hatte. Dies ist Teil einer Reihe von persönlichen Rückschlägen, die auch Auswirkungen auf die politische Karriere seines Vaters haben.
In einem gesonderten schriftlichen Statement äußerte sich Hunter Biden zu den Folgen seiner früheren Gerichtshandlungen und betonte, dass er nicht noch mehr Schmerz und öffentliche Demütigung für seine Familie ertragen wolle. Sein Anwalt, Abbe Lowell, sprach von einer „mutigen und liebevollen Entscheidung“, um seine Angehörigen vor unnötigen Verletzungen zu schützen und einen weiteren „Schauprozess“ zu vermeiden.
Die Entwicklungen rund um Hunter Biden haben nicht nur persönliche Dimensionen, sondern auch politische Implikationen, insbesondere für seinen Vater, der die Herausforderungen seiner Familie öffentlich anerkennt, während er gleichzeitig betont, dass er seinem Sohn keine Begnadigung gewähren würde. Medienberichte belegen, dass Hunter Biden das erste Kind eines amtierenden US-Präsidenten ist, das wegen eines Verbrechens auf Bundesebene verurteilt wurde. Der Druck auf die Biden-Familie wächst, während die Republikaner diese Situation weiterhin für ihre politischen Angriffe nutzen.
