Münster

Vom Wasser ins Museum: U-Boot U17 begeistert Sinsheimer Schaulustige

Das ehemalige Marine-U-Boot U17 hat nach einem über ein Jahr dauernden, spektakulären Transport durch Deutschland seinen neuen Liegeplatz im Technik Museum Sinsheim erreicht, wo es ab Sommer 2025 für Besucher zugänglich sein wird und einen wichtigen Beitrag zur maritimen Technikgeschichte bietet.

Sinsheim (dpa) – Nach einer bemerkenswerten Reise über Land und Wasser hat das einstige Marine-U-Boot U17 nun seinen neuen Standort im Technik Museum Sinsheim gefunden. Dieses beeindruckende Exponat, das von begeisterten Zuschauern mit Applaus und Musik empfangen wurde, wird ab Sommer 2025 für Besucher zugänglich sein und bietet eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Welt der U-Boote hautnah zu erleben.

Ein echter logistische Herausforderung

Der Transport des fast 50 Meter langen U-Bootes stellte eine enorme logistische Herausforderung dar. Der Projektleiter Michael Einkörn stellte fest, dass die Planung monatelang in Anspruch nahm, da der Lesestoff aus der Tiefe der Meere nicht einfach auf normalen Verkehrswegen bewegt werden konnte. Im Zuge der Beförderung mussten Züge angehalten, Autobahnen gesperrt und Straßenbeschilderungen entfernt werden, um einen sicheren Transport zu gewährleisten.

Faszinierende Einblicke ins U-Boot-Leben

Mit der Ankunft von U17 bietet das Technik Museum Sinsheim eine einmalige Gelegenheit, mehr über das Leben an Bord eines U-Bootes zu erfahren. Die Besucher werden die beengten Verhältnisse der Besatzung kennenlernen und die technischen Herausforderungen, die ein Dienst unter Wasser mit sich bringt. Andreas Hemmer, der Museumsleiter, betont die maritimen Aspekte der Ausstellung, die den Besuchern ermöglicht, die Geschichte und Technik eines U-Bootes aus nächster Nähe zu entdecken.

Ein monumentales Unterfangen

Die Ankunft des U-Bootes im Museum war von großen Erwartungen begleitet. Der Transport selber erwies sich als spektakuläre Mission. Besonders beeindruckend war die Durchfahrt des U-Bootes unter der Alten Brücke in Heidelberg, bei der es millimetergenau bewegt werden musste. Während des Transports gab es Momente, in denen das Gefährt auf einem Schwimmponton um mehr als 70 Grad geneigt werden musste. Herausforderungen wie behelfsmäßige Brücken erforderten eine unverzichtbare Präzision.

Eine Reise, die das Herz der Gemeinde berührt

Die beeindruckende Überführung des U-Bootes zog viele Schaulustige an, die entlang des Rheins und durch verschiedene Städte den transportierten Stahlkoloss verfolgten. Tausende von Menschen in Baden-Württemberg und den umliegenden Bundesländern zeigten sich von dem außergewöhnlichen Transport begeistert. Das Projekt selbst wurde mit einem Budget von etwa zwei Millionen Euro finanziert, das größtenteils durch Spenden gesammelt wurde, was die starke Unterstützung und das Interesse der Gemeinschaft anzeigt.

Ein zeitgeschichtliches Artefakt

Das U-Boot U17, das von 1973 bis 2010 im aktiven Dienst war, wird als bedeutendes historisches Artefakt betrachtet. Es diente einst einer 23-köpfigen Besatzung und steht nun im Mittelpunkt der neuen maritimen Ausstellung. Besucher können nicht nur die technische Ausstattung, sondern auch die Herausforderungen und den Alltag eines U-Bootes erkunden.

Das vergangene Jahr war für das Museum mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, doch mit der Installation des U-Bootes wird ein neues Kapitel in der Ausstellungsgeschichte des Technik Museums Sinsheim aufgeschlagen. U17 wird nicht nur als technisches Wunderwerk angesehen, sondern auch als Zeitzeuge, der Interesse und Bewusstsein für die maritimen Herausforderungen der Vergangenheit wecken soll.

NAG

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