Im Jahr 2022 wurden in Baden-Württemberg insgesamt 98.419 Kinder lebend geboren. Ein auffälliger Trend ist die zunehmende Zahl nichtehelicher Geburten: 23.977 Kinder, also 24,4 %, hatten zum Zeitpunkt ihrer Geburt unverheiratete Eltern. Dies stellt zwar einen Rückgang im Vergleich zum Höchstwert von 2016 dar, jedoch hat sich der Anteil nichtehelicher Kinder seit 1990 fast verdreifacht. Überraschend ist, dass Baden-Württemberg den geringsten Anteil an solchen Geburten im Vergleich zu anderen Bundesländern aufweist, während Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 58 % und 56 % die höchsten Raten aufweisen.
Besonders im Stadtkreis Freiburg im Breisgau waren im vergangenen Jahr über ein Drittel der Eltern zum Zeitpunkt der Geburt nicht verheiratet, während im Landkreis Böblingen dieser Wert mit rund 17 % deutlich niedriger liegt. Dieser Trend zeigt sich auch in der veränderten gesellschaftlichen Norm: Der Anteil verheirateter 30- bis 35-Jähriger ist von 75 % im Jahr 1980 auf nur 39 % gesunken. Analysen des Statistischen Landesamtes deuten darauf hin, dass dies eine Folge des angestiegenen Bildungsschatzes und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen ist. Die regionalen Unterschiede zwischen Stadt und Land lassen sich jedoch verringern, was auf eine Angleichung der Lebensstile hindeutet, berichtet www.statistik-bw.de.