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Donau-Absenkung in Ulm: Bauarbeiten bringen Ärger und Umstellungen für Anwohner

Wegen der Vorbereitungen für den Abriss der maroden Gänstorbrücke wird der Wasserpegel der Donau zwischen Ulm und Neu-Ulm ab Samstag um 1,5 Meter gesenkt, was bei den Anwohnern und Gewerbetreibenden auf heftige Kritik stößt, da die Absenkung bereits vor dem angekündigten Termin begonnen hat und die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und Umwelt spürbar sind.

Die anhaltenden Veränderungen in der Wasserwirtschaft der Donau werfen Fragen auf, die weit über den unmittelbaren Nutzen von Bauprojekten hinausgehen. So wird der Wasserpegel des Flusses zwischen Ulm und Neu-Ulm erneut abgesenkt, was nicht nur für die Anrainer, sondern auch für die Umwelt erhebliche Konsequenzen hat.

Der Hintergrund der Absenkung

Um das marode Gänstor abzureißen, ist ein niedriges Wasserniveau zwingend erforderlich. Ab Samstag wird, wie von der Stadt Ulm angekündigt, der Pegel um weitere 1,5 Meter gesenkt, nachdem bereits ein Rückgang von einem halben Meter zu verzeichnen ist. Die Senkung wird voraussichtlich einige Tage in Anspruch nehmen und dürfte bis Mitte Oktober Bestand haben. Eine Sprecherin der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm bestätigt, dass die Baufahrzeuge zeitnah erwartet werden.

Folgen für Umwelt und Freizeit

Die Auswirkungen der Absenkung betreffen zunächst die biologischen Lebensräume. Laut einer Sprecherin des Naturschutzbundes (NABU) Ulm sind die Fische in der Donau vorübergehend nicht stark betroffen, da sie sich in tiefere Gewässer zurückziehen können. Allerdings sehen die Umweltexperten Gefahren für die Flora und Fauna im Uferbereich, die durch Austrocknung beeinträchtigt werden könnten.

Kritik an der Kommunikation der Stadt

Besonders deutlich wird die Unzufriedenheit unter den betroffenen Einzelhändlern und Freizeitvergnügungsanbietern, die auf das Wasser angewiesen sind. Jens Gramer, Betreiber des Surf- und Skateshops Fifty-Eight, äußert scharfe Kritik an der mangelnden Kommunikation der Stadt. Ursprüngliche Informationen hatten besagt, dass die Absenkung erst ab dem 21. August beginnen würde, sodass er seine Veranstaltungen entsprechend geplant hatte. Jetzt sieht er sich mit unerwarteten Absagen konfrontiert und macht die Stadt dafür verantwortlich.

Umstrukturierung im Wassersport

Für Wassersportvereine bringt die Absenkung zusätzliche Herausforderungen mit sich. Der Ulmer Ruderclub muss erneut seinen Steg umbauen, um den geänderten Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Vereinspräsident Jürgen Steinacker berichtet von den erforderlichen Anpassungen, die einen wirtschaftlichen Aufwand von etwa 10.000 Euro kosten werden, den die Stadt übernehmen möchte. Ohne diese Unterstützung könnte wertvolle Trainingszeit verloren gehen.

Gemeinschaftliche Reaktionen

Im Gegensatz dazu zeigt sich der Neu-Ulmer Verein Rudern 2000 e.V. gelassener, da sie bereits Erfahrung mit ähnlichen Situationen haben und sich auf die Gegebenheiten einstellen können. „Wir leben damit und kommen klar“, so der Vorsitzende Jochen Thönmißen zuversichtlich.

Die Absenkung des Wasserstandes zeigt nicht nur die Herausforderungen, vor denen lokale Unternehmen, Sportvereine und die Umwelt stehen, sondern verdeutlicht auch die Notwendigkeit einer besseren und transparenten Kommunikation seitens der Stadtverwaltung. In einer Zeit, in der Engagement und Zusammenarbeit entscheidend sind, bleibt abzuwarten, wie diese Situation insgesamt die Gemeinschaft in Ulm und Neu-Ulm beeinflusst und was sie für zukünftige Projekte und den Schutz der Umwelt bedeutet.

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