Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen in Neu-Ulm kam es zu einem dramatischen Vorfall: Ein 46-jähriger Mann warf einen fast 500 Gramm schweren Betonstein in Richtung der bayerischen Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann. Der Stein verfehlte die Politiker und traf niemanden, doch das Gericht verurteilte den Täter am Dienstag wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Das Urteil fiel auf eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem muss er 1000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen und 200 Sozialstunden ableisten.
Der Angeklagte, der mit über einem Promille Alkohol im Blut und einem Schweizer Taschenmesser sowie einem „Kubotan“ bei sich war, räumte die Tat ein und bezeichnete sie als „größten Fehler seines Lebens“. Bei seiner Festnahme wehrte er sich und verletzte einen Beamten. Richterin Gabriele Buck erklärte, dass der Mann „gerade so“ auf Bewährung gekommen sei, betonte jedoch, dass sein Verhalten extrem demokratiefeindlich sei. Die Staatsanwaltschaft hatte eine höhere Freiheitsstrafe gefordert und wies darauf hin, dass der Angeklagte seine Missbilligung unter anderem mit Plakaten hätte kundtun können, anstatt zu Gewalt zu greifen. Wie www.schwaebische.de berichtet, ist das Urteil rechtskräftig, beide Seiten haben auf Rechtsmittel verzichtet.