In der Bremer „City of Space“ plant ein innovatives Start-up, die herkömmlichen Maßstäbe der Raumfahrt neu zu definieren. Polaris, unter der Leitung von Geschäftsführer Alexander Kopp, verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: die Entwicklung eines Raumflugzeugs, das Nutzlasten effektiv und wirtschaftlich ins All transportieren soll. Was als visionäres Projekt beginnt, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Raumfahrtindustrie haben.
Revolutionäre Technologien für die Raumfahrt
Das von Kopp und seinem Team entwickelte Raumflugzeug bedarf keiner teuren Startrampen und kann von normalen Flughäfen aus starten, was den weltweiten Zugang zu Raumflügen revolutionieren könnte. Gemeinsam mit seiner ingenieurtechnischen Expertise setzt Polaris auf zwei verschiedene Triebwerkstypen. Zu Beginn des Starts kommen Turbinentriebwerke zum Einsatz, während für den Überschallflug die sogenannte „Aerospike Engine“ gezündet wird. Diese neuartige Antriebstechnologie könnte eine Schlüsselrolle bei der Effizienzsteigerung von Raumflügen spielen.
Wachstumsdrang und Personalbedarf
Um die Fortschritte voranzutreiben, ist Kopp aktiv auf der Suche nach neuem Fachpersonal. Die Hauptzentrale in Bremen plant, die Mitarbeiteranzahl von 20 auf 35 bis Jahresende zu erhöhen. Kopp ist optimistisch, äußert jedoch Bedenken, dass selbst diese Zahl nicht ausreichen könnte, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. „Innovationen erfordern immer eine starke Teamleistung“, stellt Kopp fest, was den Stellenwert einer gut besetzten Belegschaft unterstreicht.
Vorbereitung auf Testflüge
Das Unternehmen hat bereits mehrere Flugdemonstratoren, wie das Modell „Mira“, getestet. Diese Tests sind essenziell, um das Verständnis für das System zu vertiefen und potenzielle Fehlerquellen zu identifizieren. Trotz einiger Anfangsschwierigkeiten, die Kopp humorvoll als Teil des Prozesses akzeptiert, geht man im Unternehmen optimistisch in die nächsten Entwicklungsphasen. „Wir müssen testen, um zu lernen und zu wachsen“, erklärt er.
Die Bedeutung von Bremen als Standort
Die Entscheidung, das Unternehmen in Bremen anzusiedeln, war strategisch klug. Mit einer hohen Dichte an Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie einer ständig wachsenden Anzahl an Fachkräften ist Bremen ein idealer Standort für die Entwicklung innovativer Raumfahrttechnologien. Kopp hebt hervor, dass der Zugang zu qualifizierten Mitarbeitenden für den Fortschritt seines Unternehmens entscheidend ist.
Zukunftsausblick
Mit einem ehrgeizigen Zeitrahmen, der die ersten Flüge des Prototyps „Mira II“ bereits im Juli vorsieht und das finale Raumflugzeug „Aurora“ in vier Jahren verspricht, steht Polaris vor einer aufregenden Zeit. Kopp plant zudem eine weiterentwickelte Generation von Raumflugzeugen bis 2030, die deutlich schwerere Lasten transportieren können. In einer Zeit, in der die Raumfahrtindustrie sich schnell wandelt, könnte dieses Bremer Start-up neue Maßstäbe setzen und die Art und Weise, wie wir den Weltraum erobern, grundlegend verändern.
– NAG