Eine neue Langzeitstudie der norwegischen Universität in Bergen zeigt alarmierende Erkenntnisse über die gesundheitlichen Risiken von Reinigungsmitteln. Forscher haben herausgefunden, dass die häufige Verwendung von Putzmitteln zu einer signifikanten Verringerung der Lungenfunktion führen kann, insbesondere bei Frauen, die regelmäßig reinigen, sei es im privaten Umfeld oder beruflich.
Die Studie umfasste mehr als 6000 Teilnehmer über einen Zeitraum von 20 Jahren. Das Ergebnis: Frauen, die regelmäßig putzen, haben eine Lungenfunktion, die mit der von Kettenrauchern vergleichbar ist, die täglich eine ganze Schachtel Zigaretten konsumieren.
Hohe Risiken durch allergene Stoffe
Ein wesentlicher Risikofaktor sind giftige Partikel und Chemikalien, die während des Putzens freigesetzt werden. Insbesondere Reinigungssprays stellen ein großes Problem dar, da die Partikel in der Luft verweilen und zu Atemwegserkrankungen führen können. In der Studie wurde berichtet, dass das Risiko, an Asthma zu erkranken, um 40 Prozent höher ist bei Frauen, die häufig reinigen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, bei der Reinigung Rücksicht auf die eigene Gesundheit zu nehmen.
Krebserregende Inhaltsstoffe in Reinigern
Zusätzlich wiesen die Forscher auf die Gefahren von Duftstoffen hin, die in vielen Reinigungsmitteln enthalten sind. Besonders gefährlich sind die sogenannten Monoterpene, die in ätherischen Ölen vorkommen und beim Putzen freigesetzt werden. Diese könnten mit der Raumluft reagieren und gesundheitsschädliche Verbindungen bilden, welche bei Inhalation ernsthafte Folgen haben könnten, einschließlich Kopfschmerzen und sogar Krebs.
Schutzmaßnahmen beim Putzen
Angesichts dieser Gesundheitsrisiken sind Vorsichtsmaßnahmen beim Putzen unerlässlich. Experten empfehlen dringend, beim Einsatz chemischer Reinigungsmittel Handschuhe und Mundschutz zu tragen. Auch sollte man darauf achten, niemals mehrere Putzmittel gleichzeitig zu verwenden, da dies zu gefährlichen chemischen Reaktionen führen kann. Stattdessen könnten natürliche Hausmittel wie Zitronensäure, Essig oder Natron eine sichere Alternative bieten.
Mangelnde Auswirkungen bei Männern
Interessanterweise wurde in der norwegischen Studie kein vergleichbarer Rückgang der Lungenfunktion bei männlichen Teilnehmern beobachtet. Forscher geben jedoch an, dass dies möglicherweise an der geringen Anzahl putzender Männer in der Studie liegt, was die Aussagekraft dieser Ergebnisse einschränkt.
Anzeichen gesundheitlicher Schäden erkennen
Ein bewusster Blick auf die Inhaltsstoffe von Putzmitteln kann entscheidend sein, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Chemikalien wie Natriumhypochlorit und Tenside können schwere Verletzungen hervorrufen. Es ist ratsam, beim Kauf von Reinigungsmitteln vorsichtig zu sein und auf Alternativen zurückzugreifen, die weniger gesundheitliche Risiken bergen.
Zusammenfassend macht die aktuelle Forschung deutlich, dass der Einsatz von Reinigungsmitteln nicht nur die Sauberkeit fördert, sondern auch bedeutende gesundheitliche Gefahren birgt. Durch informierte Entscheidungen und Schutzmaßnahmen können die Risiken jedoch erheblich reduziert werden, was für das Wohlbefinden aller Haushalte von großer Bedeutung ist.