Neubrandenburg

„Ostmoderne entdecken: NeubrandenburgsDDR-Kunst im Fokus“

Kulturministerin Bettina Martin eröffnete am Mittwoch in Neubrandenburg das einzigartige Projekt „Ostmoderne“, das die Architektur, den Städtebau und die Kunst der DDR-Zeit (1945-1990) dokumentiert, um das kulturelle Erbe für die Allgemeinheit besser zugänglich zu machen und ein Bewusstsein für die Identität derjenigen, die in dieser Epoche aufwuchsen, zu fördern.

Neubrandenburg, eine Stadt, die stark von der Architektur und Kunst der DDR geprägt ist, setzt auf ein innovatives Projekt mit dem Titel „Ostmoderne in Neubrandenburg“. Diese Initiative wurde am Mittwoch von Kulturministerin Bettina Martin ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die Baukultur und die Kunst im öffentlichen Raum der ehemaligen DDR von 1945 bis 1990 zu dokumentieren und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Das Anliegen hinter diesem Projekt ist klar: die künstlerischen und architektonischen Zeugen der Vergangenheit nicht nur zu bewahren, sondern auch zu erforschen und aufzubereiten. In einem Land, in dem die Kulturgeschichte der DDR oft in den Hintergrund gedrängt wurde, ist es von bedeutender Wichtigkeit, ein umfassendes Nachschlagewerk zu erstellen, das vor allem auch für Schulen nutzbar ist. So sollen insbesondere die jüngeren Generationen die Möglichkeit erhalten, sich mit der Vergangenheit Neubrandenburgs auseinanderzusetzen.

Wichtigkeit des Projekts

Bettina Martin unterstreicht die kulturelle Relevanz der DDR-Kunst und Baukultur, die nicht nur für die damalige Gesellschaft, sondern auch für die Identität der Menschen prägend war, die in der DDR aufgewachsen sind. „Die Kunst, die in dieser vergleichsweise kurzen Epoche entstanden ist, zu erforschen und darüber zu informieren, ist ein wichtiges Anliegen“, erklärt sie. Dies ist ein bemerkenswerter Schritt, um Wissenslücken zu schließen, die über Jahre hinweg in der Denkmalpflege entstanden sind, insbesondere in den ersten Jahrzehnten nach der Wende, als andere Schwerpunkte gesetzt wurden.

Das Projekt „Ostmoderne in Neubrandenburg“ wird von der Landesdenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit der Stadt Neubrandenburg und der Kunstsammlung Neubrandenburg getragen. Es erhält eine Förderung in Höhe von 105.543 Euro aus Landesmitteln, unterstützt durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Neubrandenburger Sparkasse. Diese partnerschaftliche Initiative zeigt, wie wichtig es ist, gemeinschaftlich an einem Ziel zu arbeiten, das der Bewahrung und Aufarbeitung der kulturellen Identität dient.

Zusätzlich zur Einführung des Projektes wurden auch die Ergebnisse eines vorhergehenden Projektes präsentiert, das sich mit der Kunst im Norden der DDR und den verschiedenen Facetten der Ostmoderne befasst. Anwesend waren unter anderem Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt und Kirsten Cummerow, die Vorstandsvorsitzende der Sparkassenstiftung Neubrandenburg-Demmin. Solche Veranstaltungen verdeutlichen die anhaltende Relevanz der DDR-Kunst und ihre nachhaltige Wirkung auf die Stadtentwicklung.

Neubrandenburgs kulturelles Erbe

Die Stadt Neubrandenburg ist als ehemalige Bezirksstadt in Mecklenburg-Vorpommern ein eindrucksvolles Beispiel für die architektonischen Veränderungen, die während der DDR-Zeit stattfanden. Hier sind nicht nur eindrucksvolle Gebäude, sondern auch zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum entstanden, die das Bild der Stadt prägen und Teil ihrer kulturellen Hinterlassenschaft sind. Diese Kunstwerke wurden nicht nur als schmückende Elemente entworfen, sondern hatten auch die Aufgabe, politische Botschaften zu übermitteln und eine idealisierte Vision des sozialistischen Staates darzustellen.

Die Bestrebungen, diese kulturellen Schätze zu dokumentieren und sichtbar zu machen, sind entscheidend, um das Erbe der Ostmoderne zu bewahren. Dank solcher Initiativen wird die Bedeutung der sozialistischen Vergangenheit für die heutige Gesellschaft sichtbar und im kollektiven Gedächtnis verankert. Diese Kunst- und Baukultur erzählt Geschichten von Träumen, Herausforderungen und dem Alltag der Menschen, die in dieser Zeit lebten. Durch die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Zeugen will das Projekt sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen von den Errungenschaften und Erfahrungen der vergangenen Epochen lernen können.

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