Ein Blick hinter die Kulissen der Theaterwelt
Die bevorstehende Uraufführung des Theaterstücks „Aus unseren Feuern“ am 28. September im Schauspielhaus Neubrandenburg ist längst mehr als nur ein Ereignis für Theaterfanatiker. Das Werk von Domenico Müllensiefen, das die Aufmerksamkeit der Jury des Literaturpreises auf sich zog, wird nun auf die Bühne gebracht und lässt sowohl Zuschauer als auch Kritiker gespannt auf den Inhalt und die Inszenierung warten.
Die Relevanz des Romans für die Gesellschaft
Müllensiefens Roman handelt von den Träumen, Misserfolgen und der Widersprüchlichkeit der Lebensrealität junger Männer im Ostdeutschland nach der Wende. Schauspieldirektor Maik Priebe beschreibt das Werk als ein wichtiges Gesellschaftsporträt, das denkwürdige Begegnungen mit Menschen, die nicht in den Eliten leben, ermöglicht. Die Inszenierung sei somit auch eine Antwort auf die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen in Deutschland, gerade vor dem Hintergrund des 35. Jahrestages des Mauerfalls und der 80 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Wie die Inszenierung den Stoff lebendig macht
Priebe äußert sich optimistisch über die Herausforderung der Bühnenbearbeitung des dialogreichen Romans. Er betont, dass die Figuren mit voller Kraft und Leidenschaft dargestellt werden sollen, was wichtig ist, um das Publikum in die Geschichten hineinzuziehen. Seine Vorfreude auf eine temporeiche Aufführung, die auf den kraftvollen Dialogen des Buches basiert, ist greifbar.
Domenico Müllensiefens Freude über die Bühnenadaption
Der Autor selbst zeigt sich dankbar für die Möglichkeit, dass sein Werk in dieser Form auf die Bühne kommt. Er berichtet begeistert von den Eindrücken und der Zusammenarbeit mit den Künstlern, die an der Inszenierung beteiligt sind. Müllensiefen fühlt sich geehrt, dass sein Buch eine solch breite Resonanz erzeugt hat und freut sich auf die Premiere.
Die Herausforderung der Adaption
Die Adaption von einem Roman zu einem Theaterstück bringt Herausforderungen mit sich. Priebe erklärt, dass es nicht immer einfach sei, den Kern des Buches in eine Bühnenfassung zu destillieren. Besonders wichtig ist es, den Charakteren treu zu bleiben, während gleichzeitig die Dynamik des Theaters berücksichtigt wird. Dabei zeigten bereits die Proben, dass das Ensemble den Roman vollständig gelesen hat, was die Verbindung zwischen Buch und Bühne stärkt.
Ein Programm für die Saison
Priebe beabsichtigt, „Aus unseren Feuern“ am Beginn der neuen Spielzeit zu platzieren, um eine Verbindung zu den historischen Anlässen herzustellen. Während die Aufführung einen tiefen Einblick in die Leben der Protagonisten gewährt, soll sie zugleich als unterhaltsames Stück verstanden werden. Priebe hebt hervor, dass es das Ziel des Theaters ist, Geschichten von Menschen zu erzählen und somit einen Raum für Verständigung und Reflexion zu schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Aus unseren Feuern“ nicht nur eine Theateraufführung ist, sondern ein kulturelles Ereignis, das sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart unseres Landes anspricht. Diese Uraufführung wird nicht nur die Kunst, sondern auch die Diskussion über die sozialen Kontexte bereichern, die die Basis bilden für das, was wir heute erleben.
Der Roman „Aus unseren Feuern“ ist erschienen im Kanon Verlag Berlin (336 Seiten, 15 Euro, ISBN 978-3-98568-081-8).
– NAG
