In Neubrandenburg steht die Beziehung zwischen Mensch und Hund im Fokus eines emotionalen Streits, bei dem das Wohl eines 17-jährigen Hundes, Zecke, auf dem Spiel steht. Der treue Schäferhund-Terrier-Mix wurde kürzlich vom Ordnungsamt in Obhut genommen, und sein Besitzer, Marko Z., fühlt sich von den Behörden im Stich gelassen.
Hundehalter und das Finanzproblem
Das Problem begann, als Marko Z. mit über 3250 Euro Hundesteuer in Rückstand geriet. Dies führte letztlich zur Sicherstellung von Zecke. Z. äußert, dass er die Hundesteuer zunächst bezahlt hatte, aber einen Stopp einlegte, da sich dennoch viele Hundehaufen auf den Straßen befänden. Diese finanzielle Belastung stellt nicht nur eine persönliche Krise dar, sondern wirft auch Fragen über die Zuständigkeit und die Verfahren des Ordnungsamtes auf.
Die Beziehung zwischen Z. und Zecke
Marko Z. beschreibt Zecke als seinen „Ankerpunkt“ und vergleicht seine Bindung zu dem Hund mit der zu einem Kind. Sie teilen sich nicht nur den Lebensraum, sondern auch bedeutende Momente, wie das „Containern“ von Lebensmitteln, um über die Runden zu kommen. Nachbarn der beiden bezeugen, dass Zecke stets gut genährt und freundlich war. Diese positiven Berichte werfen ein anderes Licht auf die allgemeine Wahrnehmung des Hundes, der nun in einem Tierheim lebt.
Der Vorfall vom 18. Juni
Der einschneidende Vorfall ereignete sich am 18. Juni. Laut der Stadt gab es Unstimmigkeiten über die Sicherstellung des Hundes. Z. bestreitet, Widerstand geleistet zu haben, und berichtet von drei gebrochenen Rippen, die er sich angeblich bei der Auseinandersetzung zuzog. „Ich wollte einfach zu meinem Hund“, sagt er. Nun bleibt unklar, wie die Situation weiter verläuft und ob Zecke bald zu ihm zurückkehren kann.
Tierschützer und die Stadtverwaltung
Kurt Kadow, Vorsitzender des Neubrandenburger Tierschutzvereins, hat Marko Z. während seiner Tätigkeit im Tierheim kennengelernt und sieht in der Hundesteuer einen entscheidenden Grund für die Sicherstellung. Er gibt an, dass seine Rückennachforschung ergab, dass Rückforderungen von Hundesteuer nur bis zu vier Jahre in die Vergangenheit gültig sind. Dies wirft essentielle Fragen auf, wie die Stadt mit solchen finanziellen Unregelmäßigkeiten umgeht.
Hoffnung auf Rückkehr
Derzeit bleibt Marko Z. in der Hoffnung, dass er seinen Hund baldmöglichst zurückbekommt. Er zeigt sich besorgt um das Wohlergehen von Zecke im Tierheim, wo er fürchtet, dass der Hund dies nicht überstehen könnte. „Ich will nicht, dass Zecke im Tierheim stirbt. Der hat draußen auf der Straße umzukippen“, appelliert Z. an die Verantwortlichen. Die Stadt hat ihm ein Zahlungsangebot unterbreitet, doch unklar bleibt, ob Zecke zurückkommt, bevor die Schulden beglichen sind.