Neuburg-Schrobenhausen

Festlicher Fahrdienst: Busfahrer Greppmair bringt Oberstimm zum Barthelmarkt

Busfahrer Werner Greppmair aus Karlshuld sorgt während des Barthelmarkts seit 16 Jahren für unvergessliche Fahrten ins Festgebiet in Oberstimm, wo er mit seiner lockeren Art und Empathie die feiernden Gäste sicher und fröhlich transportiert.

Werner Greppmair, der 59-jährige Busfahrer aus Karlshuld, ist eine bekannte Figur während des Barthelmarkts in Oberstimm. Bereits seit 16 Jahren sorgt er dafür, dass die Menschen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sicher und gut gelaunt zum Festgelände gebracht werden. Der frühe Beginn seiner Schicht, die um halb fünf Uhr morgens startet, ist für den leidenschaftlichen Fahrer Routine. „Das Barthelmarkt ist eine besondere Zeit für mich, die Atmosphäre hier ist einfach unvergleichlich“, sagt Greppmair, während er sich auf seinen ersten Transport vorbereitet. Sein Bus wird schnell zu einer mobilen Feierlocation.

„Das Barthelmarktlied darf natürlich niemals fehlen“, führt Greppmair aus, während seine Passagiere fröhlich einsteigen. Die dabei entstehende Stimmung ist geprägt von Gesang und Lachen. Viele Fahrgäste kommen in traditioneller Tracht, mit Dirndl und Lederhose, und bringen die Vorfreude auf das Volksfest mit. „Man muss mit den Leuten schon ein bisschen Gaudi machen“, betont er. Seine lockere Art kommt gut an, was zu einer weitgehend problemlosen Atmosphäre in seinen Bussen führt. „Wenn man grantig wird, hat man schnell verloren“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Pragmatischer Umgang mit Herausforderungen

Wenn es um die Weghalbe geht – die Getränke, die die Feiernden mitbringen –, zeigt sich Greppmair pragmatisch. Er bittet die Fahrgäste, ihre Pfandflaschen beim Aussteigen mitzunehmen: „Bitte lasst eure Flaschen ned drin!“, ruft er. In der Regel kooperieren die meisten und halten sich an die Bitte, was seine Arbeit erheblich erleichtert. Gelegentlich, so gesteht Greppmair, müsse er aber doch etwas aufräumen, doch das sei alles Teil des Jobs.

Wenn es um die Toilette während der Heimfahrt geht, zeigt sich Greppmair ebenfalls flexibel. „Manchmal hat man keine andere Wahl, als schnell anzuhalten“, erklärt er mit einem Lächeln. Verständnis und eine Prise Humor sind für ihn der Schlüssel, um die Stimmung im Bus aufrechtzuerhalten. „Wenn die Leute gut drauf sind, läuft’s glatt“, sagt er.

Ein ehemaliger Barthelmarkt-Besucher

Greppmairs besondere Verbindung zum Barthelmarkt ist keine Zufälligkeit, er kennt das Fest gut. Vor seiner Zeit als Busfahrer war er Lastwagenfahrer und nutzt die Barthelmarkt-Zeit, um das Volksfest selbst zu genießen. „Früher war ich genauso auf der anderen Seite: montags habe ich alles stehen und liegen gelassen, um zu feiern“, erinnert er sich. Diese Erinnerungen prägen seinen Umgang mit den Fahrgästen und fördern sein Mitgefühl.

In diesem Jahr wird jedoch alles anders. Greppmair ist für eine Fernfahrt nach Hamburg eingeplant und wird den Barthelmarkt zum ersten Mal verpassen. „Das ist schade, aber der Job geht vor. Es sind eben nicht immer nur die Feste, die wichtig sind“, meint er nüchtern. Trotz der verpassten Gelegenheit bleibt sein Geist mit den Feiernden verbunden. „Natürlich setze ich mich mit der Lederhose ans Steuer, wenn ich die Leute zum Fest fahre!“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Er beobachtet auch einen Wandel bei den Festbesuchern. Der Anteil jüngerer Gäste, die in traditioneller Tracht kommen, sei erheblich gestiegen. „Das Publikum hat sich verändert. Ich finde es positiv, dass viele jetzt in Dirndl und Lederhosen kommen“, so Greppmair. Diese Entwicklung spiegelt den wachsenden Stolz auf die eigene Kultur wider und bereichert das Fest.

Werner Greppmair ist mehr als nur ein Busfahrer; er ist ein Teil des Barthelmarkt-Events, ein Bindeglied zwischen den Feiernden und der Tradition. Seine freundliche Art und sein Humor machen ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit in der Region, die eine wichtige Rolle bei der Schaffung unvergesslicher Momente während des Volksfests spielt.

Der Barthelmarkt hat in der Region Neuburg-Schrobenhausen eine lange Tradition. Seit über 600 Jahren findet dieses Volksfest statt und zieht Menschen aus der ganzen Umgebung an. Die Ursprünge des Marktes reichen bis ins Jahr 1412 zurück, als es als Jahrmarkt zur Feier des heiligen Barthel gegründet wurde. Ursprünglich war der Barthelmarkt ein Handelsplatz für Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte, hat sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte zu einem Ort des Feierns und der Geselligkeit entwickelt.

Veränderungen im Festgeschehen und im Besucherprofil

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Besucherprofil des Barthelmarkts gewandelt. Wie Werner Greppmair erwähnt, ist das Publikum jünger geworden, was auch auf den sich verändernden gesellschaftlichen Kontext zurückzuführen ist. Volksfeste wie der Barthelmarkt stehen heute mehr denn je für Gemeinschaftserlebnisse, die über Generationen hinweg verbinden. Der Besuch des Festes wird oft als sozialer Anlass angesehen, bei dem man mit Freunden und Familie feiert.

Darüber hinaus haben sich die kulinarischen Angebote auf dem Barthelmarkt verändert. Neben den traditionellen Speisen wie Bratwürsten und Brezeln finden sich mittlerweile auch zahlreiche Stände, die international inspirierte Küche anbieten. Diese Diversifizierung spricht ein breiteres Publikum an und trägt zur Attraktivität des Festes bei. Die Kombination aus Tradition und modernen Elementen spiegelt die wachsenden Ansprüche der Besucher wider.

Herausforderungen für Busfahrer während des Festes

Während der Fahrt zu Volksfesten stehen Busfahrer wie Werner Greppmair vor besonderen Herausforderungen. Der Umgang mit feiernden Gästen, die oft alkoholisiert sind, erfordert ein hohes Maß an Geduld und Empathie. Sicherheitsbestimmungen sind ebenso wichtig, um sicherzustellen, dass alle Fahrgäste wohlbehalten an ihr Ziel gelangen. In diesem Kontext ist die Kommunikation der Busfahrer entscheidend, um klare Anweisungen zu geben und gleichzeitig eine angenehme Atmosphäre zu fördern.

Zudem müssen Busfahrer stets darauf achten, dass Gesetze und Vorschriften eingehalten werden, insbesondere hinsichtlich der Beförderung von alkoholischen Getränken und der Sicherheit im Bus. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit den Veranstaltern und der Polizei von Bedeutung, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Die sozialen Interaktionen während der Fahrt können sowohl positiv als auch herausfordernd sein, und die Fähigkeit, solche Situationen zu managen, ist eine wesentliche Kompetenz von Busfahrern in solchen Umfeldern.

Der wirtschaftliche Einfluss des Barthelmarkts auf die Region

Der Barthelmarkt hat nicht nur eine kulturelle Bedeutung, sondern auch einen signifikanten wirtschaftlichen Einfluss auf die Region Neuburg-Schrobenhausen. Lokale Betriebe, insbesondere Gaststätten, Hotellerie und Einzelhandel, profitieren erheblich von dem Anstieg der Besucherzahlen während des Festes. Die erhöhte Nachfrage nach Unterkünften und Verpflegung führt oft zu einem Umsatzanstieg, der für viele Betriebe entscheidend ist.

Schemenhafte Schätzungen zufolge kann der ökonomische Ertrag des Barthelmarkts in die Millionen gehen, wenn man die Ausgaben der Besucher für Speisen, Getränke und Souvenirs berücksichtigt. Zudem profitieren viele regionale Lieferanten, die ihr Angebot während des Marktes präsentieren können. Diese wirtschaftlichen Aspekte sind für die Gemeinde von zentraler Bedeutung, da sie die Finanzierung von lokalen Projekten und die Unterstützung der Infrastruktur ermöglichen.

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