Gemeinsam für besseren Hochwasserschutz in Schrobenhausen
Die jüngste Hochwasserkatastrophe im Juni 2024 hat das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit eines verbesserten Hochwasserschutzes in Schrobenhausen geschärft. Diese Naturkatastrophe hat verdeutlicht, dass der Schutz vor Überschwemmungen nicht nur eine kommunale Aufgabe ist, sondern auch auf die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen angewiesen ist.
Die Rolle der Behörden im Hochwasserschutz
Die Verantwortlichen – inklusive der Stadtverwaltung, des Wasserwirtschaftsamts (WWA) Ingolstadt und des Landratsamts Neuburg-Schrobenhausen – müssen ihre Kräfte bündeln. Landrat Peter von der Grün betont: „Nach dem Hochwasser ist vor dem nächsten Hochwasser. Die Uhr tickt.“ Diese Äußerung verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf, insbesondere angesichts der Herausforderungen, die in bisherigen Verfahren identifiziert wurden.
Unberechenbare Hochwasserereignisse
Die spezifischen Bedingungen des Hochwassers im Paartal waren katastrophal. Die Überlagerung der Hochwasserwellen von Paar und Weilach führte zu einem Extremereignis, das in seiner Intensität beispiellos war. Experten des WWA schätzen, dass die Abflusswerte fast 50 Prozent über dem bisherigen Standard lagen, was bedeutet, dass die bestehenden Schutzvorkehrungen nicht genug waren.
Hindernisse im Hochwasserschutzverfahren
Um den Hochwasserschutz zu verbessern, müssen mehrere Verfahrenshindernisse beseitigt werden. Ein zentraler Punkt ist die Anpassung des Bebauungsplans „Leipa“. Solange dieser nicht geändert wird, sind Fortschritte im Hochwasserschutz gefährdet. Bürgermeister Harald Reisner führt weiter aus, dass der Umgang mit dem Abfluss der Paar in den Planungen berücksichtigt werden muss, um zukünftige Risiken für die Bevölkerung zu minimieren.
Die finanzielle Verantwortung
Der Freistaat Bayern übernimmt 50 Prozent der Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen, während die Stadt Schrobenhausen die verbleibenden 50 Prozent tragen muss. Diese Aufteilung macht deutlich, dass sowohl der Landkreis als auch die Kommune miteinander agieren müssen, um den Schutz der Bevölkerung effektiv zu gewährleisten.
Der Weg nach vorne
Ein weiteres Hindernis sind die zahlreichen Einwendungen gegen die geplanten Maßnahmen. 140 Einwendungen wurden bisher registriert und müssen gründlich geprüft werden. Die Notwendigkeit einer Entbürokratisierung auf beiden staatlichen Ebenen wird zunehmend zu einer Forderung, um schnelle Lösungen zu finden. „Verfahren mit einer Dauer von mehreren Jahrzehnten sind unzumutbar“, so von der Grün.
Die Bürgerinitiativen fordern eine sofortige Anbindung der alten Paar, doch sowohl das WWA als auch die Verwaltung warnen vor potenziellen Verzögerungen. Klarheit in den Verfahren ist entscheidend, um die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen und zukünftige Hochwasserkatastrophen zu verhindern.
Schlussfolgerung
Die Ereignisse in Schrobenhausen unterstreichen die Dringlichkeit einer effektiven Zusammenarbeit aller Beteiligten im Hochwasserschutz. Nur durch vereinte Anstrengungen und das Auflösen bürokratischer Hürden kann die Gemeinde die Sicherheit ihrer Bürger nachhaltig gewährleisten und sich auf die Herausforderungen des Klimawandels einstellen.
– NAG