Auswirkungen der Lebenshilfe Neumarkt auf die Region
31.07.2024 Neumarkt.
Die Lebenshilfe Neumarkt spielt eine entscheidende Rolle in der sozialen Landschaft der Stadt und des Landkreises. Vor kurzem empfing sie die Stadtratsfraktion der UPW/FW Neumarkt sowie die Kreistagsfraktion der Freien Wähler. Der Besuch diente nicht nur dazu, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen, sondern auch um das breite Spektrum der sozialen Dienste kennenzulernen und deren Bedeutung für die Gemeinschaft zu erkennen.
Die Vielfalt der Angebote bei der Lebenshilfe Neumarkt
Dr. Wilhelm Baur, der 1. Vorsitzende des Präsidiums der Lebenshilfe Neumarkt, und Andreas Moser, der Vorsitzende des Vorstands, führten die Fraktionsmitglieder durch die Einrichtung. Dabei wurde klar, dass die Lebenshilfe nicht nur ein Arbeitgeber für über 400 Menschen ist, sondern auch in den Bereichen Bildung und Ausbildung eine zentrale Rolle einnimmt. Die Vielfalt der dort angebotenen Programme zeigt, wie wichtig diese Einrichtung für die Integration von Menschen mit und ohne Behinderung ist.
Unterstützungsbedarf der Lebenshilfe
Die Lebenshilfe ist jedoch auf eine nachhaltige finanzielle Unterstützung angewiesen, um ihre Dienstleistungen weiterentwickeln und aufrechterhalten zu können. Insbesondere für den Bau neuer Einrichtungen sind die gestiegenen Baukosten zu einem erheblichen Hindernis geworden. „Wir können oft die Eigenanteile nicht mehr aus eigenen Mitteln finanzieren“, erklärte Dr. Baur. Die Unterstützung der Kostenträger, wie des Bezirks Oberpfalz, ist unerlässlich, um das Angebot weiterhin bedarfsgerecht gestalten zu können.
Politische Herausforderungen und Reformen
Eines der zentralen Themen des Treffens war die bevorstehende Reform des Achten Sozialgesetzbuches (SGB VIII). Ab 2028 wird es keine Unterscheidung zwischen Kindern mit und ohne Behinderung im Bereich der Jugendhilfe mehr geben. Dies führt dazu, dass zahlreiche Aufgaben des Bezirks Oberpfalz an das Kreisjugendamt des Landkreises Neumarkt übergehen. Martin Meier, Kreisrat und stellvertretender Landrat, betonte die Dringlichkeit, sich mit diesen Veränderungen rechtzeitig auseinanderzusetzen.
Prävention in der Jugendhilfe
In Anbetracht der steigenden Fallzahlen in der Jugendhilfe appelliert Kreisrat Sebastian Schauer, die Jugendhilfe nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten. „Wir sollten versuchen zu verstehen, warum diese Zahlen steigen und wie wir präventiv entgegenwirken können“, sagte er. Investitionen in die Jugendhilfe seien nicht nur Ausgaben, sondern auch eine Investition in die Zukunft der kommenden Generationen.
Integration vor Ort: Ein Beispiel aus der Gemeinde Pilsach
Ulrike Nißlbeck, Kreisrätin und 3. Bürgermeisterin von Pilsach, beschreibt die wichtige Rolle der Lebenshilfe Neumarkt speziell für Kinder. Sie lobte den Waldkindergarten, der sowohl Kindern mit als auch ohne Förderbedarf die Möglichkeit bietet, gemeinsam zu lernen und zu spielen. „Das ist ein überzeugendes inklusives Projekt, und wir sind froh, die Lebenshilfe Neumarkt an unserer Seite zu haben“, sagte sie.
Insgesamt zeigt der Besuch der Freien Wähler bei der Lebenshilfe Neumarkt nicht nur die Vielfalt ihrer Angebote, sondern unterstreicht auch die zunehmende Notwendigkeit, soziale Strukturen in der Region zu stärken und nachhaltig zu unterstützen. Die kommenden Veränderungen erfordern einen intensiven Austausch zwischen den politischen Entscheidungsträgern und den sozialen Einrichtungen, um gemeinsam Lösungen zu finden.
– NAG