Die Automobilbranche erlebt einen dramatischen Stellenabbau, der durch den Wandel zur E-Mobilität verstärkt wird. Laut dem europäischen Branchenverband Clepa sind seit 2020 insgesamt 86.000 Jobs verloren gegangen, was einen Nettoverlust von 56.000 Stellen bedeutet. „Das übertrifft die schlimmste Zeit der Pandemie“, warnt ein Sprecher. Mit deutschen Zulieferern wie Bosch, ZF und Schaeffler im Fokus plant ZF, bis zu einem Viertel seiner 54.000 Arbeitsplätze abzubauen.
Aktuelle Entlassungen betreffen rund 7.500 Stellen bei Bosch, die besonders im Hauptsitz in Abstatt knapper werden. Magna wird sein Werk in Neumarkt bis Ende 2026 schließen, was 110 Mitarbeiter ihren Job kostet. Die Autositzhersteller Recaro meldeten Insolvenz an und entlassen 215 Mitarbeiter, während ZF bis 2030 möglicherweise bis zu 18.000 Stellen streichen könnte. Während im Jahr 2023 die deutsche Automobilindustrie noch etwa 780.000 Beschäftigte zählte, waren es 2018 noch 52.900 mehr. Nur Knorr-Bremse kann mit einer Doppelstrategie positive Zahlen melden, indem es sinkende Umsätze im traditionellen Sektor durch einen Anstieg in der Produktion von Bremssystemen für Schienenfahrzeuge ausgleicht.