Neumünster

Paralympics in Paris: Tanja Scholz bringt neuen Rekord für Neumünster

Am ersten Wettkampftag der Paralympischen Spiele in Paris schaffte es Tanja Scholz, die in die Startklasse S4 klassifiziert ist, mit einem paralympischen Rekord im 200 Meter Freistil (S5) ins Finale zu gelangen, während andere deutsche Schwimmer wie Verena Schott und Philip Hebmüller ebenfalls ihre ersten Wettkämpfe absolvierten, was den vielversprechenden Auftakt für das deutsche Team unterstrich.

In Paris haben die Paralympischen Spiele begonnen und das erste Wettkampfpaar hat die Athleten nicht nur mit sportlichen Höchstleistungen, sondern auch mit emotionalen Höhepunkten begeistert. Tanja Scholz, eine talentierte Schwimmerin vom PSV Neumünster, überraschte mit einem paralympischen Rekord im Vorlauf der 200 Meter Freistil der Startklasse S4. Trotz einer Anschlagzeit von 3:08,53 Minuten war ihr Erfolg bittersüß, denn Scholz klassifiziert sich eigentlich in S4, nahm jedoch in der S5 teil, da die kürzere Distanz nicht angeboten wird.

Der Wettkampf verlief spannend, als Scholz, 40 Jahre alt und bei ihrem ersten Paralympics-Einsatz, als Achte direkt ins Finale einmarschierte. „So unglaublich – mein erstes Finale! Ich bin so aufgeregt“, teilte sie auf Instagram mit. Im abschließenden Wettkampf erzielte sie eine Zeit von 3:10,27 Minuten, was ihr den achten Platz einbrachte. Trotz dieses Erfolgs war die Athletin enttäuscht über ihre Leistung im Wasser. Scholz kämpfte mit der kalten Wassertemperatur der La Défense Arena, die bei ihr Spastik auslöste und offenbar ihre Bewegungen beeinträchtigte.

Erste Impressionen von anderen Athleten

Der Wettkampftag war nicht nur für Scholz ein emotionales Erlebnis. Auch für Verena Schott, die bereits in Tokio dreimal Bronze gewann, blieb der erste Tag ein großer Auftritt. Schott musste sich mit 38,92 Sekunden und dem zwölften Platz über die 50 Meter Freistil (S6) zufriedengeben. Doch die Potsdamerin sah das Gelassen: „Das war eher ein Einschwimmen für mich heute. Ich bin ja eine, die gerne ein Race vor den Hauptwettkämpfen hat.“ Sie freut sich auf die kommenden 200 Meter Lagen und ist optimistisch: „Ich bin auf die nächsten Tage gespannt. Es war überwältigend zu sehen, dass jetzt wieder Zuschauer da sind.“

Philip Hebmüller, ein 17-jähriger Schwimmer vom Düsseldorfer SC, erlebte ebenfalls seinen ersten großen Wettkampf. Trotz eines zwölften Platzes mit einer Zeit von 1:01,48 Minuten über 100 Meter Schmetterling (S13) war er voller Begeisterung. „Es war ein unglaubliches Gefühl! Beim Einlaufen war es am lautesten. Ich habe noch den Lauf vom Franzosen Alex Portal mitbekommen – das war einfach unglaublich“, berichtete er. Hebmüller betrachtet sein Rennen als Bestzeit und ist optimistisch für seine kommenden Wettkämpfe.

Observation der Bundestrainerin

Ute Schinkitz, die Bundestrainerin der deutschen Para-Schwimmer, blickte auf den ersten Wettkampftag zurück und stellte fest: „Es war wie wir uns das vorgestellt haben.“ Besonders stolz war sie auf Scholz, die direkt ins Finale einziehen konnte. Schinkitz gab zu, dass Schott gerne schneller gewesen wäre, aber sie wertete den Tag als erfolgreichen Auftakt. Am Freitag steht ein weiteres spannendes Programm an: Neben Scholz werden Gina Böttcher und Hebmüller über die 100 Meter Freistil an den Start gehen. Schott kehrt mit den 200 Metern Lagen zurück, die ihr bereits in Tokio Bronze einbrachten, und Maurice Wetekam wird seine Paralympics-Premiere feiern, nachdem er bei den letzten Weltmeisterschaften zweimal Silber gewann.

Der Tag war voller Emotionen, Herausforderungen und positiver Erwartungen für die Athleten. Paris zeigt sich bereits als eine aufregende Bühne für die Schwimmer, während sie versuchen, ihre persönlichen und sportlichen Grenzen zu überschreiten. Der Wettkampf gelingt nicht nur durch körperliche Stärke, sondern auch durch die Motivation und den Rückhalt, den sie in dieser beeindruckenden Atmosphäre erfahren.

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