In der kommenden nationalen Wahl Ende September wird der Bezirk Neunkirchen von einer aktuellen Debatte über die Lebensbedingungen seiner Bewohner geprägt. Im Fokus stehen zentrale Themen wie Armut, Wohnraummangel und die Situation im Gesundheitswesen, die durch eine Pressekonferenz der Bezirks-SPÖ hervorgerufen wurden.
Eine Krise des Wohnraums
Die steigenden Lebenshaltungskosten betreffen besonders die Mieter im Bezirk Neunkirchen. Laut Erik Hofer, einem der nationalen Kandidaten der SPÖ, stiegen die Mietpreise in den letzten zwei Jahren um satte 25 Prozent. Trotz eines gestiegenen Nettoeinkommens kämpfen viele Haushalte mit der finanziellen Belastung durch Miete und Energiekosten. Hofer fordert daher einen Mietpreisdeckel bis 2026 und anschließend eine maximale Steigerung von lediglich zwei Prozent pro Jahr.
Kinder und Armutsbekämpfung
Ein besonders besorgniserregender Aspekt der Armutsdebatte betrifft die Kinder im Bezirk. Hofer weist darauf hin, dass 15.300 Menschen im Bezirk Neunkirchen von Armut betroffen sind, darunter viele Kinder. Mit einer Kindergrundsicherung, wie sie von der Volkshilfe vorgeschlagen wird, könnte die Armutsquote unter Kindern von 20 auf drei Prozent gesenkt werden. Der Finanzierungsbedarf dieser Maßnahme ist hoch, doch Hofer ist sich sicher, dass Mittel durch die Einführung einer Vermögenssteuer bereitgestellt werden können.
Gesundheitssystem auf der Kippe
Die Situation im Gesundheitswesen ist ebenfalls angespannt. Madhavi Hussajenoff, die Nummer Eins der SPÖ im Bezirk für die nationalen Wahlen, fordert die Wiedereinführung einer Unfallabteilung im Neunkirchner Landesklinikum. Aktuelle Umstände zwingen Schwerverletzte in kritischen Situationen, große Entfernungen zurückzulegen – eine unzumutbare Situation, wenn es um schnelle Hilfe geht.
Bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor
Im Rahmen ihrer Forderungen plädiert Hussajenoff für Verbesserungen in der Vergütung und eine Reduzierung der Arbeitszeit für Pflegekräfte. Angesichts der hohen Belastungen im Gesundheitssektor, die teils zu Burnout führen, müsse der Fokus auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gelegt werden. Auch eine Verpflichtung für Ärzte, nach ihrer Ausbildung im öffentlichen Dienst zu arbeiten, wird als notwendig erachtet, um die Versorgungsqualität zu sichern.
Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen
Bezirksparteiobmann Christian Samwald ergänzt, dass Entscheidungen in der Gesundheits- und Wohnraumpolitik nicht nur den aktuellen Herausforderungen gerecht werden müssen, sondern auch langfristig gedacht werden müssen. Die Sicherstellung eines fairen Zugangs zu Wohnraum und einer adäquaten Gesundheitsversorgung ist von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität der Einwohner des Bezirks. Der finanzielle Druck auf viele Haushalte wird laut Samwald nur durch gezielte politische Maßnahmen wie Zinspreisdeckel und die sofortige Rückzahlung von Förderdarlehen gemildert.
Zusammenfassend wird die bevorstehende Wahl für die Wählerinnen und Wähler im Bezirk Neunkirchen nicht nur eine Entscheidung über politische Repräsentation, sondern auch über die Richtung, in die sich die Lebensbedingungen entwickeln werden. Die aktuellen Vorschläge der SPÖ sind ein klarer Aufruf zur Mobilisierung für soziale Gerechtigkeit und Gesundheit im Bezirk, während sie gleichzeitig versuchen, drängende Fragen der Wohnund Gesundheitsversorgung zu adressieren.
– NAG