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ZF-Stellenabbau im Saarland: Beschäftigte wehren sich am Aktionstag

Im Saarland protestieren die Beschäftigten von ZF am 10. September gegen den geplanten Abbau von bis zu 14.000 Stellen bundesweit, um auf die drohende Unsicherheit und die Auswirkungen auf ihren Standort aufmerksam zu machen.

Die Ankündigung von ZF, bundesweit 14.000 Arbeitsplätze abzubauen, hat viel Unruhe und Besorgnis in der Belegschaft ausgelöst. Vor allem in den ZF-Standorten im Saarland, insbesondere in Saarbrücken und Neunkirchen-Wellesweiler, wächst die Unsicherheit. Angesichts der schwierigen Situation haben Gewerkschafter und Betriebsräte jetzt erste Aktionen für einen bundesweiten Aktionstag ins Leben gerufen.

Für Dienstag, den 10. September, planen die Mitarbeiter, sich um 12.45 Uhr auf dem Werksgelände zu versammeln. Sollte das Wetter nicht mitspielen, finden die Versammlungen in der Kantine statt. Die Aktion soll auf den drohenden Personalabbau aufmerksam machen und umfasst auch die Teilnahme von politischen Persönlichkeiten wie der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke. Laut Betriebsrat könnten von den 10.000 Beschäftigten in Saarbrücken bis zu 3.000 Stellen betroffen sein, diese Zahl ist jedoch noch nicht offiziell bestätigt.

Tiefgehende Bedenken des Betriebsrats

Mario Kläs, der Vorsitzende des Betriebsrats, äußerte sich klar zu den Bedenken der Beschäftigten. „Wir sind nicht bereit, diese Planungen so hinzunehmen“, erklärte er. Nach einer Betriebsversammlung Anfang August fühlte sich Kläs verpflichtet, die klare Botschaft an die Unternehmensleitung zu übermitteln: Widerstand gegen die geplanten Stellenstreichungen ist unvermeidlich. Die Stimmung in der Belegschaft ist angespannt, und viele hoffen auf eine Abkehr von den Einsparmaßnahmen.

Die ZF-Gruppe hatte Ende Juli verlauten lassen, dass der genaue Umfang der Stellenkürzungen in den kommenden Wochen präzisiert werden soll. Die Unsicherheit über die genaue Zahl der Entlassungen bleibt bestehen, was den Druck auf die Belegschaft weiter erhöht. In einem Umfeld, in dem bereits Investitionen in neue Technologien, wie die Produktion von elektrischen Pkw-Achsantrieben, gemeldet wurden, bleibt die Frage, warum gleichzeitig Arbeitsplatzabbau geplant wird. ZF kündigte an, dass der Standort Saarbrücken zukünftig als „Leitwerk für E-Mobilität“ dienen soll.

Die saarländische Landesregierung hatte bereits 2022 die Zusammenarbeit mit ZF in diesem Bereich angekündigt und plant, das Unternehmen bei diesem Vorhaben mit 250 Millionen Euro über die nächsten zehn Jahre zu unterstützen. Wirtschaftsminister Barke stellte jedoch klar, dass eine solche Unterstützung nur unter der Voraussetzung „höchster Beschäftigungssicherung auf höchstem Niveau“ erfolgen kann. Diese Bedingungen lassen die Mitarbeiter und Gewerkschaften hoffen, dass ihre Stimmen Gehör finden könnten.

Die Veranstaltungen am kommenden Dienstag sind für die Beschäftigten eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen und auf die Unsicherheiten, die der Stellenabbau mit sich bringt, aufmerksam zu machen. In Zeiten, in denen die Automobilindustrie mit schnellem Wandel konfrontiert ist, bleibt es eine Herausforderung, die Balance zwischen neuen Technologien und der Absicherung von Arbeitsplätzen zu finden.

dpa-infocom GmbH

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