KulturNeustadt an der Waldnaab

Andrea Bäuml verlässt nach 21 Jahren das Knopfmuseum Bärnau – Ein Abschied mit Wehmut

Andrea Bäuml verlässt nach über 20 Jahren das Deutsche Knopfmuseum in Bärnau, um ab September eine neue berufliche Herausforderung an der OTH Weiden anzunehmen, und hinterlässt ein vermächtnisreiches Kapitel voller Ausstellungen und Freundschaften.

Die Stadt Bärnau steht vor einem bedeutenden Wandel, da Andrea Bäuml nach mehr als zwei Jahrzehnten ihre Position im Deutschen Knopfmuseum verlässt. Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf das Museum, sondern auch auf die gesamte Gemeinschaft und die regionale Kultur, die Bäuml über lange Jahre geprägt hat.

Ein Herzensprojekt verlässt das Zuhause

Nach 21 Jahren im Dienste des Deutschen Knopfmuseums, das sie oft als „ihr Baby“ bezeichnete, verabschiedet sich Andrea Bäuml in eine neue berufliche Herausforderung. Die 59-Jährige nimmt ab September eine ganztägige Stellung an der OTH Weiden ein und möchte diesen Schritt nutzen, um neue Perspektiven zu entdecken. In zahlreichen Interviews hat Bäuml betont, dass ihr die Entwicklung des Museums am Herzen liegt, und sie das Herzblut, das sie investiert hat, stets für die Menschen und die Gemeinschaft getan hat.

Das kulturelle Erbe der Knopfherstellung

Bäüml hat eine tiefe persönliche Verbindung zur Knopfindustrie, die in Bärnau eine lange Tradition hat. Ihre Familie war in verschiedenen Bereichen der Produktion tätig, und viele ihrer Kindheitserinnerungen sind eng mit dieser Branche verbunden. Die Aufgabe, die Geschichte der Bärnauer Knopfproduktion zu bewahren und weiterzugeben, war ihr stets wichtig. Sie hat nicht nur das Museum geleitet, sondern auch aktiv an der Entwicklung von Ausstellungen und Projekten mitgewirkt, die dazu beigetragen haben, dieses Erbe lebendig zu halten.

Ein Netzwerk für die Museen

Ein bedeutender Beitrag von Bäuml war die Initiierung eines Netzwerks für Museen im Landkreis Tirschenreuth. Durch ihre Initiative wurde die Museumsfachstelle geschaffen, und die Zusammenarbeit zwischen den Museen gestärkt. Dieses Netzwerk hat es ermöglicht, Austausch und gemeinsame Angebote zu fördern, was auch die Sichtbarkeit der Museen erhöht hat. Die Einführung einheitlicher Eintrittspreise ist ein weiteres Beispiel für ihre vorausschauende Arbeit, die das Besuchererlebnis verbessert hat.

Ein Rekord und ein unerwartetes Abenteuer

Trotz vieler positiver Erinnerungen gab es auch herausfordernde Momente in Bäümls Karriere. Ein Vorfall während der Dreharbeiten des Bayerischen Fernsehens, als der kleinste Knopf im Museum verloren ging, trug zur aufregenden Geschichte des Museums bei. Die panische Suche nach einem winzigen Knopf, der nur einen Millimeter misst, hat Bäuml als „Adrenalin pur“ beschrieben. Solche Erlebnisse haben ihr Engagement für das Museum nur verstärkt.

Globale Resonanz und internationale Gäste

Im Laufe der Jahre hat das Museum sein Publikum überregional und international erweitert. Besuchende aus zahlreichen Ländern, darunter Panama, Indien und die USA, sind in Bärnau gewesen, um die einzigartige Sammlung zu besichtigen. Die besondere Verbindung zu Künstlerin Andrea Potenza aus Argentinien und den Fotografen Michael Voigt steht für die kreative Ausrichtung von Bäuml, die das Museum zu einem internationalen Anziehungspunkt gemacht hat.

Ein Abschied mit gemischten Gefühlen

Der Abschied von „ihrem Baby“, dem Knopfmuseum, ist für Bäuml emotional. Sie schildert, dass sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht. Die professionelle Umorientierung sieht sie jedoch als Chance, etwas Neues zu beginnen. In ihren letzten Worten zur Zukunft des Museums heißt es, dass sie hofft, die Stadt Bärnau werde weiterhin hinter dem Knopfmuseum stehen und dessen kulturelle Bedeutung erkennen. „Es ist ein Kleinod im Landkreis Tirschenreuth und hat es verdient, wertgeschätzt zu werden“, betonte sie nachdrücklich.

Über die Person Andrea Bäuml

  • Geboren 1965 in Bärnau.
  • Studierte am Stiftland-Gymnasium und absolvierte eine Ausbildung zur Sekretärin und Fremdsprachenkorrespondentin.
  • Von Juli 2003 bis September 2008 zunächst im Minijob, dann ab Oktober 2008 halbtags im Deutschen Knopfmuseum tätig.
  • Ab 1. September beginnt sie eine neue Herausforderung an der OTH in Weiden.

Der Abschied von Andrea Bäuml macht deutlich, wie wichtig kulturelle Institutionen für die Identität einer Gemeinde sind. Es bleibt abzuwarten, wie ihre Nachfolger die vom knopfseitigen Erbe geprägte Vision weiterführen werden.

NAG

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