Die „Hausfluss“-Filmtage in Neustadt/WN verbinden nicht nur anspruchsvolles Kino, sondern auch ein starkes Bekenntnis zu Themen, die Frauen auf eine besondere Weise in den Mittelpunkt stellen. An einem Ort, der häufig mit militärischen Aktivitäten assoziiert wird, verwandelt sich die Alte Schießstätte im August in ein Freiluftkino, das zur Unterhaltung und Reflexion einlädt.
Filmvielfalt zum Thema Frau
Die Wahl der Filme in diesem Jahr zeigt eine klare Tendenz hin zu starken weiblichen Charakteren. Dies beginnt mit dem Auftaktfilm „Grüße aus Fukushima“, der am Freitag um 21 Uhr gezeigt wird. In diesem Werk von Doris Dörrie wird die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens durch die Augen einer deutschen Frau beleuchtet, die nach einem Selbstmordversuch in Japan eine Geisha trifft. Solche Geschichten reflektieren die Herausforderungen und Triumphe von Frauen und stellen sie gleichwertig zum männlichen Narrativ dar.
Das Publikum im Fokus
Die „Hausfluss“-Filmtage setzen auf Interaktion mit dem Publikum, sowohl durch die Filmauswahl als auch durch ein angenehmes Ambiente. So werden die Zuschauer an den zwei Abenden an verschiedenen Projektionen teilnehmen können. Am Samstagabend wird „Little Miss Sunshine“ gezeigt, das die herzerwärmende Geschichte eines kleinen Mädchens erzählt, das mit ihrer Familie auf Reisen geht, um ihren Traum zu verwirklichen. Ein Film, der nicht nur unterhält, sondern auch die familiären Bande thematisiert.
Ein gesellschaftlicher Beitrag durch Film
Ein besonders bedeutender Film ist „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“, der am Sonntag den Abschluss der Filmtage bildet. Dieser Film behandelt nicht nur die Leistungen dreier schwarzer Mathematikerinnen bei der NASA, sondern thematisiert auch Rassismus und Genderfragen in einer von Männern dominierten Welt. Die Darstellung dieser realen Personen zeigt, wie Film dazu beitragen kann, gesellschaftliche Missstände zu reflektieren und das Bewusstsein für die Herausforderungen, die Frauen in verschiedenen Positionen begegnen, zu schärfen.
Vielfältige Ansätze für jüngere Zuschauer
Mit dem amerikanischen Kinderfilm „Encanto“, der am Samstagnachmittag um 14 Uhr gezeigt wird, wird ebenfalls ein junges Publikum angesprochen. Der Film erzählt die Geschichte von Mirabel, die in einer magisch begabten Familie lebt und trotz ihrer Herausforderungen Mut beweist. Dies zeigt, dass auch Kinderfilme wichtige Botschaften über Identität und Stärke vermitteln können.
Ein Abenteuer für alle Generationen
Direkt nach „Encanto“ folgt „Dora und die goldene Stadt“ um 16 Uhr – ein Abenteuer, das sich an Teenager richtet und Themen wie Freundschaft und Mut behandelt. Solche Geschichten tragen dazu bei, jüngere Generationen für die Bedeutung von Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft zu sensibilisieren, während sie gleichzeitig unterhalten werden.
Veranstaltungsdetails
- Wann: 2. bis 4. August; Vorführungen finden um 21 Uhr statt, mit Ausnahmen für „Encanto“ (Samstag, 14 Uhr) und „Dora und die goldene Stadt“ (Samstag, 16 Uhr).
- Wo: Alte Schießstätte in Neustadt/WN, Mühlbergweg 7.
- Weitere Angebote: Bistrobetrieb ab 20 Uhr, bei schlechtem Wetter finden die Vorführungen im Gebäude statt. Zusätzlich gibt es eine Begleitausstellung des Bildhauers Andreas Dengler, die figürliche Werke aus Holz und Gips präsentiert.
Die „Hausfluss“-Filmtage sind nicht nur ein kulturelles Event, sie fördern auch das Nachdenken über gesellschaftliche Themen und Herausforderungen, denen Frauen gegenüberstehen. Sie zeigen, dass Kino als Medium viel mehr sein kann als nur Unterhaltung – es kann aufklären und inspirieren.
– NAG